Zukunft der Werrabahn war Thema im Landtag

Bild zur Pressemitteilung

Fachgespräch Werrabahn mit Roberto Kobelt im Thüringer Landtag

Auf Einladung von Roberto Kobelt, dem verkehrspolitischen Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, trafen sich heute (17. April 2015) rund 30 Gäste im Erfurter Landtag zu einem Fachgespräch zum Lückenschluss der Werra-Bahn zwischen Eisfeld und Coburg, darunter Volker Hädrich, DB-Konzernbevollmächtigter für Thüringen, Rainer Bier, Landesverband Thüringen des Fahrgastverbandes PRO BAHN, Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen, Siegmar Schnabel, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg, und Stefan Kühn, MdB sowie verkehrspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Ziel ist es, Südthüringen und den Raum Oberfranken an den Großraum Kassel anzubinden und damit eine wichtige Hauptverkehrslinie im Bahnverkehr wiederzubeleben. In der Folge der deutschen Teilung wurde die Werrabahn zwischen Eisfeld (Thüringen) und Coburg (Bayern) unterbrochen. Nach 1989 wurde der Lückenschluss immer wieder gefordert, geriet aber durch die Planungen der ICE-Neubaustrecke zeitweise in Vergessenheit. Verschiedene aktuelle Gutachten attestieren dem Lückenschluss eine positive Wirkung auf den geforderten ICE-Systemhalt in Coburg sowie eine Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung der Region. Er wurde daher bereits von Bayern und Thüringen für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet, welcher Ende des Jahres fertig sein soll, dann allerdings noch beschlossen werden muss. Wenn die Region das Vorhaben geschlossen wolle, ständen die Chancen gut, stellte dazu Stefan Kühn fest. Es brauche allerdings mehr Geld im Schienenetat. Die Bahn habe keine Projekte in der Schublade und könne mögliche Zusatzgelder somit auch nicht sofort umsetzen, so Kühn weiter. Die IHKs Südthüringen und Coburg stehen seit Jahren hinter dem Lückenschluss. Die Region Coburg habe eine starke Industrie mit einem hohen Güteraufkommen. Außerdem würde mit dem Lückenschluss das Fahrgastaufkommen in Coburg steigen, womit der ICE-Halt attraktiver werde, machte Siegmar Schnabel, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg deutlich. Weil die Werrabahn neue Fernverkehrsrelationen für Südthüringen eröffne, setze sich auch die IHK Südthüringen für den Lückenschluss ein, erklärte Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen. Über einen Aus- und Neubau der Strecke entscheide jedoch der Bund, und nicht die Bahn, wie der DB-Konzernbevollmächtigte für Thüringen, Volker Hädrich, berichtete. Zusammenfassend fordert Roberto Kobelt folgende sechs Punkte, die von allen Anwesenden mitgetragen werden: „Es besteht Einigkeit, dass die Trasse sinnvoll nur über das Lautertal, also die alte Bestandstrasse führen kann. Dazu müssen die ungeklärten Umstände der Entwidmung im Lautertal geklärt und die Trasse frei gehalten werden. Darüber hinaus muss das Projekt im Bundesverkehrswegeplan hoch priorisiert werden, um die Umsetzungschancen zu erhöhen. Dazu ist zwingend die Eignung der Strecke für den Güterverkehr notwendig. Diesbezüglich sollte das Güterverkehrszentrum in Eisfeld in enger Zusammenarbeit mit der Region Coburg vorangetrieben werden. Bis zum Bau der Werrabahn sollte das Land die Busstrecke Eisfeld-Coburg im Rahmen des Landesbusnetzes unterstützen.“ Abschließend stellt Kobelt fest, dass die Anwesenden einmütig den mindestens zweistündigen ICE-Regelhalt in Coburg unterstützen. Dieser ist die Mindestvoraussetzung, um die Nachteile des Wegfalls des ICE-Halts in Lichtenfels für die gesamte Region zu lindern.
Themen