Grüne Fraktion erteilt Standardabsenkungen in Kitas klare Absage

Astrid Rothe-Beinlich

Astrid Rothe-Beinlich

Aktuellen Meldungen des MDR zufolge will Finanzminister Dr. Wolfgang Voß bei der Kinderbetreuung in Thüringen kräftig sparen. Dazu stellt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, fest: „Nun ist also die Katze aus dem Sack. Mit der Ankündigung, dass Thüringens Finanzminister ausgerechnet bei der frühkindlichen Bildung sparen möchte, indem er Standards in den Einrichtungen absenken sowie Erzieherinnen und Erzieher zu etwa einem Drittel durch Sozialassistentinnen oder -assistenten ersetzen will, gefährdet er alles, was in diesem Bereich in den letzten Jahren erreicht wurde. Dabei wissen wir alle, dass die Qualität – einhergehend mit einer hohen Fachlichkeit – entscheidend für den Erfolg frühkindlicher Bildung ist. Aus der viel zitierten ‚Sternstunde‘ mit der Verabschiedung des Kitagesetzes ist bei der CDU offenbar eine Sternschnuppe geworden. Das jedoch werden wir nicht hinnehmen.“ Thüringen hat in der Tat gute Bedingungen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung geschaffen. „Dies steht uns – dem Land der Erfindung des Kindergartens durch Friedrich Fröbel – auch gut zu Gesicht“, gibt die Grünenpolitikerin zu bedenken. „Und es darf auch nicht vergessen werden, dass ein breit getragenes Volksbegehren für eine bessere Familienpolitik im Wahljahr 2009 dazu geführt hat, dass die Standards in den Kitas mit breiter Zustimmung des gesamten Landtags erhöht wurden.“ Während bundesweit über eine zumindest teilweise Akademisierung der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung diskutiert wird, will Finanzminister Voß in Thüringen auf Sozialassistenzen zurückgreifen, um 21 Millionen Euro zu sparen. „Sparen darf niemals zum Selbstzweck werden“, schließt Astrid Rothe-Beinlich. „Auch ein Finanzminister sollte wissen, dass sich jeder Euro, der in frühkindliche Bildung investiert wird, mindestens vierfach rechnet. Wer hier also spart, riskiert immense Folgekosten. Wir sind gespannt, ob und wie sich die Landesregierung insgesamt in dieser Frage positioniert. Ihre Glaubwürdigkeit hängt ganz zentral auch daran.“