Entscheidend für den Erfolg frühkindlicher Bildung ist die Qualität

Zur aktuellen Debatte rund um Beitragsfreiheit und Qualität frühkindlicher Bildung erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:

"Für uns Bündnisgrüne ist die frühkindliche Bildung die erste und somit ganz zentrale Säule im Bildungssystem. Daher ist es unerlässlich, in diesem Bereich jenseits von Beitragsfreiheit auch und gerade über Qualität zu sprechen, ist diese doch entscheidend für das Gelingen frühkindlicher Bildung. In unserem Koalitionsvertrag haben wir uns zum Fachkräftegebot und den hohen Standards bekannt. Für uns ist aber klar, dass es bei der anstehenden KitaG-Novelle dringend Verbesserungen beim Betreuungsschlüssel braucht. Bei den 3-4jährigen beträgt dieser in Thüringen 1:16 - Forderungen hier, um individuell fördern zu können, belaufen sich in Fachkreisen auf 1:12, die Landeselternvertretung fordert sogar 1:10. Fakt ist, dass der Thüringer Betreuungsschlüssel im bundesweiten Vergleich gerade einmal im hinteren Mittelfeld liegt. Auch braucht es mehr Personal für gelingende Inklusion, um Kindern mit besonderen Förderbedarfen Rechnung zu tragen. Wir wissen natürlich, dass es mehr Qualität nicht zum Nulltarif gibt. Eine entsprechende Verbesserung wird kosten - das muss es uns jedoch wert sein, zumal nicht nur das eingesparte Landeserziehungsgeld, sondern auch Mittel des Bundes aus dem Bundesbetreuungsgeld in Höhe von 23,5 Mio Euro jährlich zur Verfügung stehen."

Die grüne Landtagsfraktion unterstützt zudem den Wunsch der Eltern nach einem Verbandsklagerecht. "Dieses kostet den Freistaat nichts, stärkt jedoch Beteiligungsrechte", ist Rothe-Beinlich überzeugt.

"Außerdem stehen wir zu unseren Zusagen im Koalitionsvertrag, die Fachberatung zu stärken, Wahlfreiheit zu gewähren und sämtliche Änderungsvorhaben gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden, den Elternvertretungen und den Gewerkschaften auf den Weg zu bringen", betont die Grünenpolitikerin.

"Das letzte Kitabesuchsjahr statt des ersten beitragsfrei zu stellen, kann unsere Zustimmung nur dann finden, wenn es auch spürbare Verbesserungen in der Qualität gibt", schließt Astrid Rothe-Beinlich.