Im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030, der gestern in Berlin durch die Bundesregierung vorgestellt wurde, sind für Thüringen keine Projekte eingestellt, die den Schienen-Nahverkehr zukunftsfähig machen. Insbesondere die Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung (MDV) und der Strecke Gotha-Leinefelde wurden nicht aufgenommen.
Roberto Kobelt, verkehrspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, erklärt dazu: „Dieser Entwurf ist ein Schlag ins Kontor für den zukunftsfähigen Schienenverkehr in Thüringen. Damit wäre Ostthüringen auf lange Zeit von einem effizienten Fernverkehr abgekoppelt. Auch dem Nahverkehr werden damit wesentliche Zukunftsoptionen genommen. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, dass die Elektrifizierungsprojekte in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden.“
Aus Sicht von Kobelt ist dazu die Vorfinanzierung der Planungskosten durch das Land unabdingbar: „Die Erfahrung zeigt, dass geplante Projekte wesentlich bessere Chancen auf Realisierung haben, auch wenn sie vom Bund als vorrangig eingestuft wurden. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, dass die im Haushalt vorgesehenen Mittel für die Vorbereitung der Elektrifizierung eingesetzt werden.“
„Wir werden uns eng mit den Bahnbündnissen in Ostthüringen abstimmen, um die Abkopplung der gesamten Region von einem leistungsfähigen Schienenverkehr zu verhindern“, schließt Kobelt.