Sprachförderung in Kindergärten - Perspektiven schaffen und Qualität sichern

Kindergartengesetz

Das Bundeskabinett hat gestern das Dritte Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung (KiQuTG) beschlossen, das am 1. Januar 2025 in Kraft treten soll. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Sprachförderung als zentralem Qualitätsstandard. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Sprecherin für Bildung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Thüringer Landtag: „Es ist unerlässlich, dass das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) jetzt handelt und unseren Sprach-Kitas endlich eine Perspektive aufzeigt.“

„Die Bedeutung der sprachlichen Bildung als Schlüssel zur Chancengerechtigkeit kann nicht genug betont werden. Ich bin Lisa Paus, unserer bündnisgrünen Familienministerin dankbar, dass der Bund mit dem KiQuTG auch weiterhin erhebliche Mittel zur Verfügung stellen wird, um die Qualität in der frühkindlichen Bildung zu sichern und weiterzuentwickeln. Der Ball liegt nun bei den Ländern, diese Mittel gezielt einzusetzen. Thüringen kann damit den Fortbestand der Sprach-Kitas über das Jahresende hinaus sichern“, ergänzt die Bildungspolitikerin.

Das neue KiQuTG soll nicht nur die Rahmenbedingungen in Kitas verbessern, sondern auch bundesweit einheitliche Qualitätsstandards fördern. Sprachförderung ist dabei eines der sieben zentralen Handlungsfelder, auf die sich das Gesetz zukünftig konzentrieren wird. „Angesichts dessen ist es unverantwortlich, dass die Zukunft der Sprach-Kitas in Thüringen noch immer ungewiss ist - obwohl der Bedarf an Sprachförderung in der frühkindlichen Bildung immer größer wird,“ so Astrid Rothe-Beinlich weiter. „Wir erwarten vom Thüringer Bildungsministerium, unverzüglich Klarheit zu schaffen und jetzt die notwendigen Weichen dafür zu stellen, dass die Sprach-Kitas auch über den 31. Dezember 2024 hinaus bestehen bleiben“, erklärt Astrid Rothe-Beinlich.

„Die Zeit drängt, denn die Förderperiode für insgesamt 209 Fachkräfte Thüringens, die in 182 Sprach-Kitas tätig sind, läuft zum Ende dieses Jahres aus. Diese gut ausgebildeten Fachkräfte müssen für die zusätzliche Sprachförderung in Thüringen erhalten bleiben. Sie tragen maßgeblich zur Verbesserung der Sprachentwicklung bei den Kindern bei und stärken gleichzeitig die Zusammenarbeit mit den Eltern, indem sie als Schnittstelle zwischen Familie und Kindergarten fungieren und so die ganzheitliche Entwicklung der Kinder fördern. Das Ministerium darf sich hier nicht aus der Verantwortung stehlen“, so Astrid Rothe-Beinlich abschließend.

 

Hintergrundinformation:
Das Bundeskabinett hat gestern Nachmittag im Umlaufverfahren das Dritte Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität und zur Teilhabe in der Kindertagesbetreuung beschlossen. Es soll am 1. Januar 2025 in Kraft treten. Damit setzt der Bund sein finanzielles Engagement bei der Verbesserung frühkindlicher Bildung und Betreuung fort und unterstützt die Länder auch in den kommenden zwei Jahren mit insgesamt rund vier Milliarden Euro.