Schulleistungsvergleich zeigt gute Arbeit Thüringer Schulen

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Heute wurden in Berlin die Ergebnisse des jüngsten Schulleistungsvergleiches des Instituts für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) vorgestellt. Hier belegten die Thüringer Schülerinnen und Schüler in Mathematik bundesweit den zweiten Rang hinter Sachsen. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Der Schulleistungsvergleich zeigt: In den Schulen in Thüringen wird gute Arbeit geleistet. Allerdings hängt auch bei uns der Bildungserfolg immer noch zu stark von der sozialen Herkunft ab. Wir sind überzeugt, dass nur durch individuelle Förderung und konsequentes Eintreten für ein inklusives Bildungswesen diese Benachteiligungen abgebaut werden können.“

Selbiges war aus Sicht der Grünenpolitikerin auch ein Ergebnis der heutigen Tagung zum Thema „Schule gemeinsam gestalten“ im Thüringer Landtag, die von der LIGA der freien Wohlfahrtspflege in Thüringen in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V. veranstaltet wurde.

„Es wurde wieder einmal deutlich: Inklusion kann nur gemeinsam gelingen! Vor allem von Seiten der freien Schulen wurde betont, dass diese sich aktiv in die Gestaltung eines inklusiven Schulwesens in Thüringen einbringen wollen. Leider funktioniert jedoch die Einbindung freier Schulen durch die staatliche Schulverwaltung bisher überwiegend nicht. So sind in den regionalen Steuergruppen zur Umsetzung von Inklusion im Schulwesen freie Schulträger nicht kontinuierlich, in manchen Schulamtsbereichen sogar gar nicht, eingebunden. Auch gibt es bisher keine gemeinsamen Beratungen der Schulleitungen von staatlichen und freien Schulen auf Schulamtsebene. Diese wurden zumindest vom Schulamt Mittelthüringen heute zugesagt. Für uns ist es mehr als bezeichnend, wenn es dafür erst einer Veranstaltung wie der heutigen bedarf. Wir halten dies eigentlich für selbstverständlich“, sagt Rothe-Beinlich.

Die bündnisgrüne Bildungspolitikerin betont weiter, dass es nun nach Vorlage des Inklusionsplanes durch die Landesregierung darum gehen müsse, für Thüringen die Bedingungen für das Gelingen eines inklusiven Schulwesens zu schaffen und dabei alle mitzunehmen.

„Das braucht natürlich die notwendigen personellen, sächlichen und auch räumlichen Ressourcen. So werden wir zukünftig mehr sonderpädagogische Kompetenz in unseren allgemeinbildenden Schulen benötigen. Dies kann nur erreicht werden, wenn wir auch die Lehrer- und Lehrerinnenbildung im Freistaat inklusiv ausrichten. Zusätzlich braucht es auch weiterhin die eigenständige Profession der Sonderpädagogik. Das haben wir immer wieder im Landtag gefordert, bisher leider vergeblich“, so Rothe-Beinlich weiter.

„Schließlich braucht es auch eine Überwindung der zersplitterten Schulgesetzgebung in Thüringen. Solange es keine inklusive Schulgesetzgebung im Freistaat gibt, bleiben viele Bemühungen, ein diskriminierungsfreies Bildungswesen und Augenhöhe zwischen staatlichen und freien Schulen auf den Weg zu bringen, fruchtlos", resümiert die bildungspolitische Sprecherin der Grünenfraktion abschließend.