Der Mensch geht vor

Bild zur Pressemitteilung: epSos.de@flickr
Die Stadt Hermsdorf hat beim Oberlandesgericht Weimar Klage gegen den Freistaat Thüringen auf verbesserten Lärmschutz am Autobahnknotenpunkt Hermsdorfer Kreuz eingereicht. Gestern stellte die Justizanstalt geringe Chancen auf Erfolg in Aussicht. Dazu erklärt Jennifer Schubert, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Formaljuristisch mag die Forderung der Stadt zu spät oder von falscher Stelle kommen. Im Sinne der Menschen vor Ort ist diese Entscheidung des Gerichts jedoch gewiss nicht.“ Nach Ansicht der bündnisgrünen Verkehrspolitikerin wäre es Aufgabe der Landesregierung und ihrer Planungsbehörden, auf die Stadt Hermsdorf zuzugehen und einen Ausgleich anzustreben, anstatt auf eine Klageerhebung der Bürgerinnen und Bürger vor Gericht zu verweisen. „Die Forderungen nach besserem Lärmschutz sind berechtigt. Lärm, besonders nachts, macht krank. Die Gesundheit der Menschen darf nicht einer vermeintlich wirtschaftlichen Notwendigkeit geopfert werden“, so Schubert weiter. „Welche technischen Lösungen die besten sind, muss vor Ort entschieden werden. Die Menschen aber hinter Schallschutzfenstern einzusperren, weil sie draußen ihr eigenes Wort nicht verstehen können – das ist keine Lösung“, schließt Schubert. Nun müsse ernsthaft geprüft werden, ob regelmäßig ausgetauschter Flüsterasphalt, Geschwindigkeitsbegrenzungen und höhere Lärmschutzwände die Lärmbelastung erträglich gestalten können.
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