Der Antrag von Rot-Rot-Grün zur Stärkung der Thüringer Medien und zum Erhalt der Medienfreiheit und -vielfalt im Freistaat wurde am 15. September 2023 in der 118. Sitzung des Thüringer Landtages beschlossen.
Der Medienstandort Thüringen wird von einer ungünstigen Medien- und Medienmittelkonzentration geprägt. Daher kommt der Thüringer Medienwirtschaft eine wichtige Rolle beim Erhalt und der Weiterentwicklung der Medienvielfalt in der Fläche zu. Eine Stärkung der Medienförderung muss dieser besonderen Situation des Medienstandorts Thüringen gerecht werden. Medienförderung kann daher nicht nur rein wirtschaftlich aufgestellt sein, sondern muss auch den Erhalt und den Ausbau von Medienfreiheit und Medienvielfalt in den Fokus nehmen.
Dabei steht Thüringen vor verschiedenen Herausforderungen. Einer der zentralen Aspekte ist die Konkurrenz mit anderen Ländern, die attraktive Rahmenbedingungen und Förderprogramme für die Medienbranche anbieten. Besonders in Verbindung mit der begrenzten Größe Thüringens wirkt sich dies negativ auf die Verfügbarkeit von Fachkräften und den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten aus. Es gibt zwar eine Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Medienbranche, jedoch fehlt es häufig an Kapazitäten, Ressourcen und vor allem Netzwerken, um Innovationen voranzutreiben und in die Wachstumsphase zu gelangen. Die bereits benannte Konzentration der Medien sowie der Medienmittel wirkt sich hier besonders negativ aus.
Zudem gibt es in Thüringen eine hohe Abhängigkeit von staatlicher Förderung, da sich die private Finanzierung in diesem Bereich oft schwierig gestaltet. Die Medienwirtschaftsförderung muss daher sicherstellen, dass die zur Verfügung gestellten Mittel zielgerichtet und effektiv eingesetzt werden, um langfristige Erfolge zu erzielen und den Standort Thüringen attraktiv für die Medienbranche zu gestalten. Dafür braucht es eine handlungsleitende Strategie, welche besonders die Netzwerkbildung zwischen Ausbildung und Studium, den institutionellen Medieneinrichtungen und der privaten Unternehmen fokussiert.
Auch und besonders im Bereich der Medien bringen die Digitalisierung und der damit einhergehende Wandel der Unternehmens- und Arbeitswelt weitgehende Veränderungen mit sich. Die Landesmaßnahmen müssen daher auch auf die neuen Anforderungen und Technologien ausgerichtet sein und die Unternehmen bei der digitalen Transformation unterstützen.