Zur Debatte um die Energieerzeugung in Thüringen erklärt die energiepolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Laura Wahl: „Vielfach wird von einer Zeitenwende gesprochen, doch die Fraktionen der CDU und AfD stellen beständig neu unter Beweis, dass sie eine Rolle rückwärts machen wollen. Um vom Aggressor Russland energiepolitisch unabhängig zu werden, muss der Ausbau der Erneuerbaren vehement vorangetrieben werden. Hierbei leistet jedes neue Windrad und jede neue Solaranlage einen Beitrag zu Frieden, Energieunabhängigkeit und regionaler Wertschöpfung. Denn bei der Energiewende geht es nicht nur um Geopolitik und Klimaschutz, sondern ganz konkret auch um Arbeitsplätze in Thüringen. Ohne Strom aus Erneuerbaren sind in der Glasindustrie am Rennsteig ansonsten mittelfristig 8000 Arbeitsplätze bedroht. Produktionsunternehmen, für die die Verfügbarkeit von grünem Strom ein Standortfaktor ist, siedeln sich mittlerweile ganz bewusst, wie Intel in Sachsen-Anhalt, an. Thüringen droht wirtschaftlich massiv abgehängt zu werden, wenn wir nicht bald aus dem Windkraftloch rauskommen.
„Dass CDU-Abgeordneter Gottweiss den Eindruck erweckt, Thüringen stünde kurz davor, Erneuerbare-Energie-Exportland zu werden, geht an der Realität weit vorbei. Laut den aktuellsten Zahlen beträgt der Anteil der Erneuerbaren am Thüringer Bruttostromverbrauch 39,5 Prozent und am Primärenergieverbrauch 23,6 Prozent. Dies zeigt, welchen weiten Weg wir für die energiepolitische Unabhängigkeit noch vor uns haben. Und für ein 100 Prozent erneuerbares Energiesystem braucht es zwingend zusätzliche Flächen für die Solar- und Windenergie auch in Thüringen“, stellt Wahl klar.