Zwischenbilanz

Die Zwischenbilanz unser Studie zu einem integrierten Taktverkehr für alle öffentlichen Verkehrsmittel fällt zwiespältig aus. Einerseits zeigen die Untersuchungen und viele Veranstaltungen in den Regionen, dass wir ein hohes Maß an Wissen in den beteiligten Unternehmen und teilweise auch den Verwaltungen haben. Andererseits stehen die Strukturen und der mangelnde Gestaltungswille der Landespolitik einer raschen Besserung der Qualität im öffentlichen Nahverkehr im Wege.

In einer zweiten Untersuchungsstufe werden wir deshalb neben einem Taktkonzept auch Vorschläge erarbeiten, wie die Strukturen so angepasst werden können, dass eine Zusammenarbeit zwischen Bahn und Bus, sowie zwischen Land und Kommunen erleichtert wird. Ein möglicher Ansatz ist, die Planungsregionen zu stärken und diese auch mit der Nahverkehrsplanung zu betrauen. Hierzu gibt es in Nordthüringen bereits Ansätze und auch gute Beispiele aus anderen Bundesländern. In Mittelthüringen muss natürlich vor allem der Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) gestärkt werden.

Bei der derzeitigen Regierung und Ministerialbürokratie und ihrer Fixierung auf den Straßenverkehr ist kaum Gestaltungswillen zu erkennen. Sie verwaltet primär den Status Quo und die notwendige Anpassung an den ICE-Knoten in Erfurt ab 2015/17. Selbst Minister Carius hat in seiner Funktion als Kreistagsmitglied in Sömmerda gegen den Beitritt zum VMT gestimmt – von dem er als Minister vorgibt ihn auf ganz Thüringen ausweiten zu wollen. Dabei muss er die Anreize nur so setzen, dass die Landkreise den Nutzen sehen und mitmachen – etwas Geld dafür wäre auch da, wenn es nicht für die Planung von Straßen ausgegeben würde, die eh nicht gebaut werden.

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