Der jüngst vorgelegte Bericht zur Lage der Natur in Deutschland stellt ein weiteres trauriges Kapitel in der Bilanzierung von Verlusten der Biodiversität dar. So wurden bereits die Ziele der Biodiversitätsstrategie der EU für die Periode 2010 bis 2020 deutlich verfehlt. Dazu erklärt die naturschutzpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Laura Wahl:
„Es muss leider festgestellt werden, dass sich die ergriffenen Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität, seit der Verabschiedung des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt von 1992, als weitgehend unwirksam erwiesen haben. Auch wenn es in dem Bericht zur Lage der Natur einige Lichtblicke bei der Erholung von bestimmten Vogelbeständen geben mag, bleibt das Gesamtbild sehr bedenklich.“
Als Hauptproblem für die Verschlechterungen, deren Ursache vor allem im Verlust von Lebensräumen und dem Einsatz von Pestiziden und Düngern liegt, wird in dem Bericht die intensive Landwirtschaft benannt.
„Verbesserungen in der Agrarpolitik im Hinblick auf mehr Natur- und Artenschutz und die Bindung von Subventionen an ökologische Kriterien sind nur im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU möglich. Hier ist die Bundesregierung im Rahmen ihrer im Juli beginnenden EU-Ratspräsidentschaft aufgefordert, vor allem auch wegen der Festlegungen zu der ab 2021 beginnenden neuen Förderperiode der europäischen Agrarpolitik, Pflöcke für den Natur- und Artenschutz einzuschlagen“, erklärt Wahl.
„Aber auch wir in Thüringen sind aufgefordert, mehr für den Arten- und Naturschutz zu tun. In der Etablierung von Biotopverbundsystemen sehen wir als Bündnisgrüne einen effektiven Weg zur Stärkung der biologischen Vielfalt. Deshalb streben wir an, einen landesweiten Biotopverbundplan zu erstellen und in die Landesplanung aufzunehmen“, so die naturschutzpolitische Sprecherin abschließend.
Zum Internationalen Tag der biologischen Vielfalt
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