Mitte-Deutschland-Verbindung braucht durchgehend zwei Gleise

Bahngleise

Die vorerst endgültige Absage der Bahn AG an den durchgehenden zweigleisigen Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung (MDV) stößt in der bündnisgrünen Fraktion auf Verwunderung und Enttäuschung. Roberto Kobelt, Sprecher für Mobilität und Verkehr, kritisiert die mangelnde Konsequenz der Bundesregierung bei der Umsetzung der Verkehrswende:

„Es ist gut, dass die MDV jetzt durchgehend elektrifiziert wird. Doch jede*r weiß, dass es nicht viel nützt, einen schnellen Zug zu haben, der dann aber auf freier Strecke auf den verspäteten Gegenzug warten muss. "Pünktlich wie die Eisenbahn" muss wieder ein Lob werden, dazu brauchen wir Verlässlichkeit der Fahrpläne. Und das geht nur mit zwei durchgängigen Gleisen", so Roberto Kobelt.

Er fordert deshalb die Bahn AG und die Bundestagsabgeordneten weiterhin dazu auf, die Zweigleisigkeit in ihre Finanzierungsvereinbarung aufzunehmen.

Erfreut ist Roberto Kobelt, dass die Planung für die Elektrifizierung der MDV nun zügig ausgeschrieben wird. „Wir werden jetzt im Landtag darauf drängen, dass die Fertigstellung deutlich vor 2028 möglich ist“, so Roberto Kobelt. „Für die Zwischenzeit wollen wir prüfen lassen wie wir mit Hybridzügen und einem schnelleren Teilausbau die Servicequalität verbessern können", erläutert der Landtagsabgeordnete.

Zur Finanzierung des umfassenden und beschleunigten Ausbaus der Bahn fordert Roberto Kobelt die Bundesregierung auf, endlich eine echte Verschiebung der Prioritäten im Bundesverkehrswegeplan vorzunehmen:

„Statt parallel zur Autobahn die Bundesstraße auch noch vierspurig zu asphaltieren, brauchen wir wenigstens zwei Gleise und einen echten S-Bahn-Takt auf der Strecke Gera-Jena-Weimar-Erfurt-Gotha. Erste Schritte wollen wir mit Landesmitteln ermöglichen, ab 2020 streben wir deshalb einen weiter verbesserten Takt zwischen Jena-Weimar-Erfurt an", so Roberto Kobelt.

 

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