Religionsfreiheit ist ein zentrales Grundrecht und für uns ein hohes Gut im demokratischen Gemeinwesen. Deutschland und auch Thüringen ist in den letzten 30 Jahren religiös-weltanschaulich vielfältiger und pluraler geworden. Diese Vielfalt sollte in der Gesellschaft sichtbar sein. Allen Menschen muss ermöglicht werden, sich selbstbestimmt in religiösen und weltanschaulichen Fragen zu orientieren und ihre Überzeugungen im Alltag ohne Diskriminierung leben zu können. Wir unterstützen den interreligiösen Austausch von Religionen, da er zu einer besseren Verständigung zwischen den verschiedenen Weltanschauungen beiträgt. Die verschiedenen Glaubensgemeinschaften sehen wir als wichtige Kräfte der Zivilgesellschaft und wertvolle Bündnispartner*innen, dies gilt für die christlichen Kirchen und die jüdischen Gemeinden ebenso wie für zahlreiche muslimische Moscheegemeinden.
Aus diesen Gründen der religiösen Vielfalt unterstützen wir das in Thüringen bereits praktizierte Modellprojekt des integrativen Religionsunterrichts. Ein Großteil der Schüler*innen ist nicht konfessionell gebunden oder hat einen anderen Glaubenshintergrund. Deshalb wollen wir mehr Raum schaffen, in dem alle Schüler*innen gemeinsam die Welt und die menschliche Existenz ergründen, deuten und verstehen lernen. Sie sollen sich über kulturelle, weltanschauliche und religiöse Gemeinsamkeiten ebenso wie Unterschiede austauschen können. Nur so kann der immer nötig werdende Respekt vor Andersgläubigen und Andersdenkenden erreicht werden.