Mangel an Familienhebammen stoppen

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Anja Siegesmund: Familienhebammen sind Schlüsselfiguren präventiver Familienfürsorge Anja Siegesmund, sozial- und familienpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, zeigt sich bestürzt über das massive Fehlen von Familienhebammen in Thüringen und fordert die Landesregierung auf, die Arbeit der Familienhebammen zu stärken. „Wer Kinder vor Armut, Vernachlässigung oder Gewalt schützen will, muss früh anfangen – am besten schon vor der Geburt. Es ist deshalb wichtig, mit Familienhebammen die Netzwerke früher Hilfen* zu stärken. Dabei dürfen Familienhebammen kein Sonderprogramm des Sozialministeriums sein, sondern wir benötigen ein tragfähiges Konzept für ganz Thüringen“, so die bündnisgrüne Sozial- und Familienpolitikerin weiter. „Wir können die frühen Hilfen nicht nach Kassenlage planen. Hier fehlt ein klares Bekenntnis der Regierungsparteien. Denn wenn die Landesregierung dies als wichtig erachtet, dann ist es ihre Pflicht, mehr Ausbildungen zu Familienhebammen zu ermöglichen.“ Siegesmund kündigt für die laufenden Haushaltsberatungen an, sich verstärkt für eine Einstiegsfinanzierung für Familienhebammen einzusetzen. „Familienhebammen sind Schlüsselfiguren präventiver Familienfürsorge. Damit Thüringer Familien auch von den gut ausgebildeten Familienhebammen profitieren, müssen wir ihre Finanzierung auf eine tragfähige Basis stellen. Eine funktionierende Familie trägt maßgeblich dazu bei, dass (Bildungs-)Armut, Abhängigkeit von staatlicher Fürsorge sowie chronische Krankheiten verhindert werden können.“ Welche Maßnahmen noch helfen können, um (Bildungs-)Armut und Zugangshürden für Kinder in Thüringen abzubauen, wollen wir unter anderem auf unserem Sozialgipfel zum Thema „Sozial denken. Blockaden überwinden. Gerechtigkeit leben.“ am 27. November 2012 im Thüringer Landtag diskutieren. *Hintergrund: Der Bund stellt im Rahmen des Bundeskinderschutzgesetzes von 2012 bis 2015 Geld für die Unterstützung des Auf- und Ausbaus der Netzwerke „Frühe Hilfen“ und für den Einsatz von Familienhebammen zur Verfügung. Familienhebammen sind speziell ausgebildete Geburtshelferinnen. Vor allem in Problemfamilien sollen die Hebammen regelmäßig Neugeborene besuchen und den Eltern beratend zur Seite stehen.