Vor dem Thüringer Landtag organisiert Profamilia eine Versammlung sowie eine Menschenkette für die Abschaffung des §218 StGB. Die Fraktion DIE LINKE hat dazu auch eine Aktuelle Stunde angemeldet. Laura Wahl, frauen- und gleichstellungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag begrüßt die Aktion sowie das Aufgreifen des Koalitionspartners der Thematik:
„Der Zugriff des Staates auf die Körper insbesondere von Frauen muss endlich beendet werden - die Abschaffung des §218 ist längst überfällig. Es gibt kein Gesetz in Deutschland, das auf vergleichbare Weise in den Körper von Männern eingreift. Aktionen wie die Menschenkette heute vor dem Landtag sind wichtig, um auf diese patriarchale Ungerechtigkeit immer wieder aufmerksam zu machen. Ich bin Profamilia dankbar, dass sie sich dafür engagiert.“
„Es gibt eine historische Kontinuität von staatlichen und kirchlichen Versuchen, die Selbstbestimmung der Frau zu unterbinden, selbst darüber zu entscheiden, ob sie das ungeborene Kind austragen will oder nicht. Beispiele aus dem Alten Testament und dem römischen Recht zeigen, dass es nie um den Schutz des ungeborenen Lebens ging, sondern immer um Macht: Die Macht darüber, wer das Recht hat, über Fortpflanzung zu entscheiden und wer es nicht hat, obwohl es nur diese Personengruppe betrifft. In dieser Kontinuität befinden wir uns angesichts männlich dominierter Parlamente heute noch immer und es gilt, Strukturen wie diese endlich aufzubrechen! Ein Anfang wäre damit getan, die Paragraphen 218 sowie 219a endlich aus dem Strafgesetzbuch zu streichen und durch eine Fristenregelung zu ersetzen – dafür setzen wir uns als bündnisgrüne Fraktion vehement ein“, so Wahl abschließend.