Am kommenden Mittwoch wird am Erfurter Beethovenpark vor dem Thüringer Landtag der Gedenkort für die Opfer des NSU-Terrors eingeweiht. Das Mahnmal ist im Rahmen eines Gestaltungswettbewerbes im Jahr 2022 als „Schattenwurf“ von Dagmar Korintenberg und Wolf Kipper konzipiert worden und steht symbolisch vor dem Thüringer Landtag hinsichtlich der Thüringer Verantwortung für die Entstehung des NSU, aber auch die parlamentarische Aufklärung des Rechtsterrorismus durch zwei Untersuchungsausschüsse im Thüringer Landtag.
Hierzu erklärt Madeleine Henfling, parlamentarische Geschäftsführerin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag und ehemalige Obfrau des NSU-Untersuchungsausschusses: „Es ist an der Zeit, dass wir in Thüringen endlich ein Mahnmal für die Opfer des NSU haben und damit den Beschluss des Thüringer Landtags umsetzen. In Thüringen tragen wir als ‚Täterland‘ eine besondere Verantwortung sowohl für die Aufarbeitung des rechten Terrors und das Gedenken an die Opfer. Dafür haben wir jetzt ein würdiges und beeindruckendes Mahnmal, was diese in dem Mittelpunkt stellt. Damit lässt sich perspektivisch im Landtag mit einer Dokumentation zur Besichtigung und politischen Bildung daran anknüpfen. Mein Dank gilt allen, die daran mitgewirkt haben, vor allem der Thüringer Staatskanzlei für die gute Koordination und Durchführung dieses wegweisenden Projektes.“
„Vor wenigen Wochen erst sind neue Hinweise zum NSU bekannt geworden. Das ruft erneut in Erinnerung, dass die Aufklärung und gesellschaftliche Aufarbeitung weiter fortgesetzt werden müssen. Noch immer sind einige Fragen ungeklärt, insbesondere hinsichtlich der Opferauswahl und der Unterstützungsstrukturen. Daher sind wir als Demokrat*innen gefordert, Aufklärung fortzuführen und entsprechend der Empfehlungen der Untersuchungsausschüsse die Zivilgesellschaft im Kampf gegen Rechtsextremismus und Ideologien der Ungleichwertigkeit zu unterstützen. Es darf keinen Schlussstrich geben“, so Henfling abschließend.