Mobilität in Städten – Studienergebnisse veröffentlicht

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Im März diesen Jahres wurde – bislang kaum beachtet von der Öffentlichkeit - die Auswertung des Forschungsprojekts „Mobilität in Städten – SrV 2018“ veröffentlicht. An dem Städtevergleich beteiligten sich in Thüringen die Städte Erfurt, Jena, Gera und Eisenach.

Die verkehrspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Laura Wahl, freut sich über die Veröffentlichung: „Die Studie Mobilität in Städten bietet wichtige Anhaltspunkte, in welche Richtung sich das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung entwickelt. Für die Verkehrsplaner*innen in den Städten und im Land sind die Daten auch ein wichtiges Instrument, um die Wirksamkeit verkehrspolitischer Entscheidungen nachverfolgen zu können.“

Erfreulich ist aus Wahls Sicht die Entwicklung des Radverkehrsanteils an der Wegehäufigkeit der Personen. Dieser stieg in allen Städten an. „Dass der Radverkehrsanteil gestiegen ist, ist ein gutes Zeichen für unsere Städte: mehr Leute entdecken dieses umweltfreundliche und kostengünstige Verkehrsmittel für sich. Gleichzeitig zeigt der letzte Fahrradklimatest des ADFC, dass die Zufriedenheit der Radfahrenden mit der Radverkehrsinfrastruktur gesunken ist. Um den Radverkehrsanteil entsprechend dem aktuellen Radverkehrskonzept des Freistaats Thüringen auf durchschnittlich 15 % zu steigern, müssen wir daher in gute Radwegeverbindungen in den Städten und die Sicherheit der Radfahrenden investieren“, so Wahl.

Während in Erfurt der Anteil des motorisierten Individualverkehrs zurückging, lässt sich für Gera und Jena keine klare Tendenz erkennen. Hier fand die Umverteilung innerhalb des Umweltverbunds bestehend aus Fuß-, Rad- und öffentlichem Personennahverkehr statt.

Zum ersten Mal erhoben wurde auch die Kategorie „Antriebsart PKW“. Hier zeigt sich für Thüringen die Dominanz von Benzinern und Diesel-Antrieben. Keine statistisch relevanten Anteile konnten, in den teilnehmenden Privathaushalten, für 2018 bei Hybrid- und Elektroantrieben festgestellt werden. Demgegenüber liegt die Verfügbarkeit von Elektrofahrrädern bereits bei 3,3% (Erfurt) bis 6,9% (Eisenach), mit denen die Einsatzbereiche des umweltfreundlichen Verkehrsmittels Fahrrad erheblich ausgeweitet werden.

„Der Anteil alternativer Antriebsmodelle ist in den letzten Jahren gestiegen, befindet sich allerdings weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Als ein Baustein der Verkehrswende, der für bessere Luft und weniger Lärm in den Städten sorgen kann, müssen wir hier in Thüringen weiter daran arbeiten, diese Antriebsarten attraktiv zu machen. Förderprogramme des Umweltministeriums für Ladesäulen, wie E-Mobil-Invest, sowie KLIMA-Invest haben uns hier auf einen guten Weg gebracht, doch zeigen die Zahlen, dass wir weitere Maßnahmen brauchen, wenn der Anteil gesteigert werden soll“, so Wahl abschließend.


Die Studie ist hier abrufbar:
2018:
https://tu-dresden.de/bu/verkehr/ivs/srv/ressourcen/dateien/SrV2018_Staedtevergleich.pdf?lang=de
2013:
https://tu-dresden.de/bu/verkehr/ivs/srv/ressourcen/dateien/2013/uebersichtsseite/SrV2013_Staedtevergleich.pdf?lang=de

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