Nachbesserungen beim Personalschlüssel im Kitagesetz sind notwendig

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Die LIGA der freien Wohlfahrtspflege wie auch die Landeselternvertretung Thüringen fordern im Zuge der aktuellen Kitagesetznovellierung deutlich verbesserte Personalschlüssel in der Kindertagesbetreuung. Dazu nimmt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wie folgt Stellung:

„Die Einschätzung von LIGA und Landeselternvertretung ist fachlich und sachlich völlig richtig. Es braucht neben dem beitragsfreien Kitajahr dringend eine Verbesserung der Qualität in Form der Erhöhung der Personalschlüssel. Als Grüne werden wir uns jedenfalls dafür stark machen, hier spürbar nachzubessern. Sicherlich werden auf die Schnelle keine 8.000 zusätzlichen Stellen geschaffen werden können. Denkbar ist es jedoch, zunächst für die Drei- bis Vierjährigen eine bessere Betreuungsrelation zu schaffen. Ein Kitagesetz ohne eine solche Nachbesserung wird es überaus schwer haben, die nötige Unterstützung und Akzeptanz zu erfahren.“

Die grüne Bildungspolitikerin verweist zudem darauf, dass sich zwischen den Fraktionsvorsitzenden der Koalitionsfraktionen auf grüne Initiative hin darauf verständigt wurde, die Finanzierung für ein Modellvorhaben für multiprofessionelle Teams in Kitas in Höhe von 4 Mio. € im Doppelhaushalt zu verankern.

„In der frühkindlichen Förderung gewinnt im Zuge von Inklusion die Zusammenarbeit von verschiedenen Professionen schließlich immer mehr an Bedeutung. Klar ist, Kinder brauchen für ihre Persönlichkeitsentwicklung vielfältige Kompetenzen. Deshalb sollen in einem Modellvorhaben Kitas gefördert werden, zusätzlich zu den bereits vorhandenen Erzieherinnen und Erziehern auch Personen mit anderen fachlichen Qualifikationen, z.B. aus dem therapeutischen, künstlerischen, musischen oder handwerklichen Bereich in der frühkindlichen Förderung einsetzen zu können“, so Rothe-Beinlich.

„Das Modellvorhaben kann jedoch kein Ersatz für bessere Personalschlüssel sein, sondern stellt eine wichtige Unterstützung insbesondere für inklusiv arbeitende Kitas dar. Außerdem braucht es eine stärkere Berücksichtigung der Kindertagespflege im Kitagesetz. Wir werden im nun anstehenden parlamentarischen Verfahren auch wirksame Maßnahmen für mehr Personalkontinuität in den Blick nehmen müssen“, stellt Rothe-Beinlich abschließend klar.

Die öffentliche Anhörung des Bildungsausschusses im Thüringer Landtag zum KitaGesetz findet am 23. August ab 14 Uhr statt.

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