Inklusion braucht Entwicklung und Gelingensbedingungen

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Heute wurden die Ergebnisse einer vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Auftrag gegebenen Forsa-Umfrage veröffentlicht, nach der immerhin 54 Prozent der Lehrkräfte den Gemeinsamen Unterricht für pädagogisch sinnvoll halten. 42 Prozent der Lehrkräfte plädieren dagegen für eine Unterrichtung von Schüler*innen mit Förderbedarfen in Förderschulen. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der grünen Landtagsfraktion Thüringen:

"Die Forsa-Umfrage ist zunächst keineswegs repräsentativ für Thüringen. Es wurden insgesamt gerade einmal 250 Lehrkräfte aus Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt befragt, wobei allein in Thüringen etwa 20.000 Lehrkräfte arbeiten. Wer aus einer solch plakativen Umfrage seine bildungspolitische Schlussforderungen für Thüringen ziehen will, kann das gern tun. Das hat allerdings wenig mit seriöser Bildungspolitik zu tun, dafür umso mehr mit ideologischer Stimmungsmache, was wir ausdrücklich bedauern. Schließlich ist Inklusion auch eine Frage der Haltung und kennt nicht nur schwarz oder weiß."

Die rot-rot-grüne Koalition hat sich fußend auf dem in der letzten Legislatur einhellig verabschiedeten Beschluss für einen Entwicklungsplan Inklusion vorgenommen, die personellen, sächlichen und räumlichen Rahmenbedingungen für den gemeinsamen Unterricht weiter zu verbessern. "An dieser Zielsetzung halten wir fest und unterstützen dahingehend auch eine inklusive Schulgesetzgebung", so die grüne Bildungspolitikerin weiter.

"Schließlich geht es inhaltlich vor allem darum, die Lehrkräfte besser zu unterstützen, die sonderpädagogische Förderung in den Schulen auszuweiten und im Freistaat die Barrierefreiheit Schritt für Schritt umzusetzen. Die Landesregierung wird hierzu voraussichtlich noch in diesem Jahr eine Schulgesetznovelle vorlegen. Wichtig ist dabei, zu berücksichtigen, dass Inklusion Entwicklung und Gelingensbedingungen braucht. Ab- und Ausgrenzungsrituale hatten wir lange genug", ist Rothe-Beinlich abschließend überzeugt.

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