Die Intensivierung in der Land- und Ernährungswirtschaft vor allem in den letzten 20 Jahren hat in Thüringen wie in ganz Deutschland zu einem starken Rückgang des Anbaus von klein- und großkörnigen Leguminosen geführt, weil importiertes Soja billiger im Einkauf und leichter zu verarbeiten war. Unabhängig von den Folgen des Sojaanbaus in den Herkunftsländern USA, Argentinien und Brasilien, wie der großflächige Einsatz von gentechnischen Methoden, dem damit verbundenen starken Anstieg der eingesetzten Herbizidmengen, der Rodung großer Regenwaldflächen und dem Verlust von Fläche für den Anbau von Nahrungsmitteln für die Bevölkerung vor Ort, hat der Rückgang der Leguminosenfläche bei uns gravierende Probleme mit sich gebracht. Sehr enge, getreidebasierte Fruchtfolgen mit deutlichen Auswirkungen auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die Bodenqualität sowie der Verlust an Blühflächen im Sommer und Herbst für die Versorgung der Bienen seien beispielgebend genannt. Es gibt viele Gründe, diese Entwicklung rückgängig zu machen und den regionalen Anbau von Leguminosen zu forcieren, wie unter anderem: - der Ersatz von gentechnisch veränderten Futtermitteln, insbesondere Soja, und damit Reregionalisierung der Futterversorgung; - die Aufweitung der engen Fruchtfolgen mit positiven phytosanitären Wirkungen; - die Verbesserung der Bodenqualität; - die Futterbereitstellung für Bienen über die gesamte Vegetationsperiode; - die Rohstoffbereitstellung für die Ernährungswirtschaft. Der Anbau von Leguminosen kann jedoch nur dann deutlich ausgeweitet werden, wenn folgende Maßnahmen zum Tragen kommen: - eine Erhöhung des Anteils in der Fruchtfolge im Ordnungsrecht; - eine Förderung des Anbaus und der Forschung; - eine Kennzeichnung von Produkten von Tieren, die mit gentechnisch veränderten Futtermitteln versorgt wurden; - eine Innovationsoffensive für die energetische und stoffliche Verwertung sowie zur Verarbeitung von Lebensmitteln. Der vollständige Antrag ist als pdf-Datei auf dieser Seite einsehbar.
