Grüne fordern Weiterbeschäftigung von befristeten DaZ-Lehrkräften

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Die rot-rot-grüne Koalition hat in den vergangenen Jahren die Möglichkeit geschaffen, bis zum Jahr 2017 insgesamt 150 befristete Stellen für DaZ-Lehrkräfte zu schaffen. Diese sollen dem Vernehmen nach nicht verlängert werden und die Beschäftigten offenkundig nach Ablauf ihres Arbeitsvertrages die Schulen wieder verlassen. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen:

„Dass die bisher 150 befristet in den Schulen beschäftigten Deutsch-als-Zweitsprache-Lehrkräfte nach Ablauf ihres zweijährigen Arbeitsvertrages die Schulen wieder verlassen müssen, können und werden wir nicht mittragen. Angesichts der Situation, dass in ganz Thüringen DaZ-Lehrkräfte fehlen, muss das Bildungsministerium jetzt zügig Wege finden, wie die bestens eingearbeiteten, oftmals hoch motivierten und vor allem dringend benötigten Sprachlehrerinnen und -lehrer an den Thüringer Schulen weiter beschäftigt werden können.“

Die bündnisgrüne Bildungspolitikerin reagiert damit auf Hinweise aus dem Bildungsministerium, welche auch den Schulen bekannt gemacht und an die Fraktion herangetragen wurden. Dort heißt es, mittlerweile hätten 70 reguläre Lehrkräfte eine Nachqualifikation in DaZ erworben, die befristeten DaZ-Stellen seien daher nicht mehr notwendig.

„Diese Argumentation halten wir für völlig abwegig. Angesichts von etwa 9.000 Schülerinnen und Schülern nichtdeutscher Herkunftssprache brauchen die Thüringer Schulen schließlich jede Unterstützung, die sie bekommen können. Zudem hören wir immer wieder von Schulen, die viele Kinder mit Fluchthintergrund aufgenommen haben, aber bisher keine zusätzliche personelle Unterstützung erhalten haben. Wir als grüne Fraktion erwarten nun vom Bildungsministerium konkrete Vorschläge, wie insbesondere die Seiteneinsteigerinnen und -einsteiger bei den DaZ-Lehrkräften dauerhaft in den Schulen weiterbeschäftigt werden können. Ich bin zuversichtlich, dass sich der Landtag als Gesetzgeber hier keinen pragmatischen Lösungen versperren wird. Was keinesfalls passieren darf, ist, dass hervorragend arbeitende Sprachlehrerinnen und Sprachlehrer nun die Schulen wieder verlassen müssen. Dies wäre auch ein Standortnachteil für Thüringen“, so Rothe-Beinlich abschließend.