Bildungsplan bis 18 Jahre ist wichtiges pädagogisches Arbeitsinstrument

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Die AfD-Fraktion hat für heute eine Pressekonferenz angekündigt, in der sie ihre Kritik am Thüringer Bildungsplan bis 18 Jahre vorstellen will. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

„Die Kritik der AfD am Thüringer Bildungsplan ist offenkundig nicht mehr als ein weiterer plumper Versuch bildungspolitischer Stimmungsmache. Der Bildungsplan stellt ein wichtiges Arbeitsinstrument für die pädagogische Praxis dar, denn er beschreibt als Orientierung auf mehr als 300 Seiten vielfältige Bildungsprozesse für die Altersstufen von 0 bis 18 Jahren. Bildung wird dabei als ganzheitlicher Prozess alters- und lebensphasenübergreifend abgebildet, was der Weiterentwicklung des gesamten Thüringer Bildungswesens dient.“

Die grüne Bildungspolitikerin weist zudem darauf hin, dass der Vorwurf einer vermeintlich im Bildungsplan ausgemachten Frühsexualisierung völlig absurd ist.

„Der Bildungsplan macht vollkommen zu Recht auf gesellschaftliche Realitäten aufmerksam. Es ist nun mal so, dass es Kinder und Jugendliche gibt, die sich einem anderen Geschlecht zugehörig empfinden als ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde oder die sich beispielsweise zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen. Dementsprechend fordert der Bildungsplan lediglich ein geschlechterreflektiertes Arbeiten als wichtigen Baustein pädagogischer Professionalität ein. Ziel ist es, Diskriminierungs- und Ausschlusserfahrungen von jungen Menschen aufgrund ihres Geschlechtes oder ihrer sexuellen Orientierung zu verhindern. Wer daraus ideologisch motiviert den Vorwurf einer ‚Frühsexualisierung‘ konstruiert, diffamiert pädagogische Konzepte, die gesellschaftliche Vielfalt als Ganzes anerkennen.“

„Auch der Vorwurf ideologischer Indoktrination von Thüringer Schulen und vermeintlich aufgezwungener Akzeptanz geht aus unserer Sicht völlig ins Leere. Der Bildungsplan ist von einem Konsortium vielfältiger wissenschaftlicher Professionen erarbeitet worden und ist zudem kein Lehrplan, der abgearbeitet werden muss“, so Rothe-Beinlich abschließend.

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