Modellprojekt Diplomstudiengänge an der TU Ilmenau

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Die heutige Bekanntgabe des Ministeriums für Wirtschaft und Wissenschaft, zusammen mit der TU Ilmenau ein Modellprojekt für grundständische Diplomstudiengänge einzuführen, stößt bei der wissenschaftspolitischen Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Madeleine Henfling, auf deutliche Kritik.

„Übereilt, unausgereift und einer zweifelhaften Motivlage entspringend“, bewertet die Grünen-Politikerin das Vorhaben. „Dieses Modellprojekt ist ein hektisches Unterfangen, das durch Umetikettierung punkten will und bereits zum Wintersemester 2016/17 wirksam werden soll. Wie in dieser kurzen Zeit ausgereifte Studiengänge entstehen sollen, ist uns schleierhaft. Die Studierenden sollen sich jetzt dafür bewerben und kennen nicht einmal Inhalt und Erwartungshaltung an diesen Studiengang.“

„Die Studierendenschaft der TU Ilmenau hat mehrheitlich gegen dieses Vorhaben Stellung bezogen. Das lässt die Frage aufkommen, in wessen Sinne hier Diplomstudiengänge eingeführt werden sollen. Die angesprochenen Erneuerungen und Optimierungen, die dieser Studiengang bringen soll, wurden bereits in vorherigen Verbesserungsvorschlägen für die Bachelor- und Master-Studiengänge thematisiert. Die angesprochenen Erneuerungen können auch im bestehenden Studiensystem eingeflochten werden und würden somit allen Studierenden zugutekommen“, fährt Henfling fort.

Außerdem verweist die Hochschulpolitikerin auf das Problem mit der Akkreditierung: „Die Einschätzung des Akkreditierungsrates zur Diplom-Option in Mecklenburg-Vorpommern 2014 zieht sehr eindeutig zu dieser Problemlage Stellung. Besonders die vermeintliche Erwartung, sich in einen Studiengang traditioneller Art einzuschreiben, wird dabei geweckt. Es gibt aber keine bundesweit normierten Studienstrukturen, die dahinter stehen.“

„Wir plädieren dafür, die angestrebten Verbesserungen und Erneuerungen in den bestehenden Bachelor- und Master-Studiengängen umzusetzen und allen Studierenden diese durchaus erstrebenswerten Veränderungen zugutekommen zu lassen. Dazu braucht es keinen neuen Diplomstudiengang, sondern die Umsetzung von Empfehlungen im bestehenden Bachelor- und Mastersystem“, so Henfling abschließend.

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