IC-Knoten Jena schneller umsetzen

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Im heutigen Ausschuss für Infrastruktur und Landwirtschaft im Thüringer Landtag erläuterte Volker Hädrich, scheidender Bevollmächtigter der Deutschen Bahn AG, die Zukunft des Thüringer Fernverkehrs und diskutierte mit den Ausschussmitgliedern über die notwendigen Verbesserungen für Ost-, Süd- und Nordthüringen. Dazu erklärt Roberto Kobelt, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Der IC-Knoten Jena kann deutlich schneller kommen als 2032, wenn die Bahn AG wie angekündigt einen konstruktiven Dialog mit dem Land und den Kommunen führt. Auch die Landesregierung hat heute angekündigt, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die bestehenden Verkehrsverträge insbesondere auf der Saalbahn entsprechend anzupassen“. „Der Bahngipfel war ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Bahn AG hat eingesehen, dass die Strategie des stetigen Zusammenstreichens und Konzentrierens des Fernverkehrs gescheitert ist. Mit Ihrem Fernverkehrskonzept, das Jena zum IC-Knoten macht, ist das richtige Ziel abgesteckt. Nun geht es darum, dieses wesentlich schneller zu erreichen als 2032“, macht Roberto Kobelt deutlich. Nach Eröffnung der ICE-Neubaustrecke von Halle über Erfurt nach München fallen ab 2017 die Intercity-Expresslinien auf der Saalbahn weg. Ein Konzept sieht vor, dass auf der Saalbahn ab 2032 wieder eine neue Intercity-Linie im Zwei-Stunden-Takt rollen soll. „Für eine Zwischenphase wäre aus unserer Sicht auch der Einsatz der aktuellen IC-Waggons akzeptabel, bevor dann spätestens 2023 die neuen Doppelstock-ICs zum Einsatz kommen können. Um das IC-Kreuz Jena zu vollenden ist die Elektrifizierung der Mitte-Deutschland-Verbindung zwischen Weimar, Jena und Gera bis nach Gößnitz unabdingbar. Hier unterstützen wir den Einsatz der Landesregierung, diese im Bundesverkehrswegeplan in den prioritären Bedarf einzustufen und dann die Planungskosten vorzufinanzieren“, so Kobelt. „Wir werden uns außerdem dafür einsetzen, dass Weimar, Gera, der Saalebogen und Jena nach dem Wegfall des ICE 2017 weiter durchgängig mindestens im Zwei-Stunden-Takt verkehrenden Fernverkehr behalten. Alles andere ist mit dem Anspruch der Bahn AG, eine Flächenbahn zu sein, nicht vereinbar.“ Nicht aus dem Blickfeld geraten darf zudem der von vielen Seiten geforderte ICE-Halt in Coburg. Die Regionen Südthüringen und Franken werden sonst von der ICE-Strecke Nürnberg-Berlin komplett abgekoppelt. „Eine attraktive Anbindung in Coburg ist unabdingbar für Südthüringen – hier unterstützen wir das Land Bayern bei seinem Einsatz. Verbindungen mit Bussen von Thüringen nach Coburg sind bereits eingerichtet. Mittelfristig sollten diese durch den Wiederaufbau der Werrabahn aufgewertet werden“, fordert Kobelt von der Deutschen Bahn AG.
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