Vorfall in Schweinezuchtanlage Mörsdorf hinterfragt

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Durch einen Stromausfall und einen technischen Defekt an der Alarmierungsanlage kam es am 9. Juni 2014 zum Ausfall der Lüftungsanlage in einer Schweinezuchtanlage in Mörsdorf. In Folge des Vorfalls verendeten 2.000 Tiere qualvoll. Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der bündnisgrünen Landtagsfraktion in Thüringen hervor.

„Immer wieder führen Ausfälle von Lüftungsanlagen zum qualvollen Tod von Tieren. Das System der industriellen Massentierhaltung begünstigt große Verluste und zeigt bei Vorfällen wie in Mörsdorf seine Anfälligkeit. Dieser Aspekt spielt jedoch in der Antwort der Landesregierung auf unsere Kleine Anfrage keine Rolle“, kritisiert die Fraktionsvorsitzende Anja Siegesmund.

„Wir müssen endlich die richtigen Konsequenzen bei der Genehmigung von Tierhaltungsanlagen ziehen. Für den drohenden Ausfall von Lüftungsanlagen muss eine Notstromversorgung bei der Genehmigung industrieller Tierhaltungsbetriebe verpflichtend vorgeschrieben werden“, so die Fraktionsvorsitzende weiter.

„Zudem sollten wir uns grundsätzlich über die Art und Weise des Umgangs mit landwirtschaftlichen Nutztieren Gedanken machen. Wenn Tiere in Ställen leben, in denen sie sterben, wenn die Lüftung ausfällt, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, wie weit sich die industriemäßige Fleischproduktion von der Landwirtschaft entfernt hat. Das wollen wir Grüne ändern – mit zehn Prozent Ökolandbau bis 2020 für mehr Klasse statt Masse in der Nutztierhaltung“, so Siegesmund abschließend.