Unterrichtsausfall in Thüringen deutlich zu hoch

Schultafel

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Die Landesschülervertretung Thüringen hat heute die Ergebnisse ihrer in Eigenregie durchgeführten Umfrage zum Unterrichtsausfall an den Thüringer Gymnasien, Regelschulen und Gesamtschulen vorgestellt. Daran haben sich 945 Klassensprecher aus 105 Thüringer Schulen beteiligt. Dabei kommt die Landesschülervertretung zu dem Ergebnis, dass etwa 4,3 Prozent der Unterrichtsstunden über die drei befragten Schularten hinweg ersatzlos ausfallen und etwa 4,7 Prozent der Stunden fachfremd vertreten werden. Zudem weist die Statistik aus, dass insgesamt etwa zwölf Prozent des Unterrichts nicht planmäßig erteilt werden. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion:

„Die Ergebnisse der Schülerinnen- und Schülerumfrage bestätigen unsere bisher vorliegenden Erkenntnisse zum landesweiten Unterrichtsfall. Es zeigt sich wieder einmal, dass das Ausmaß an Unterrichtsausfall in Thüringen deutlich zu hoch ist, insbesondere wenn man den Anteil an fachfremder Vertretung und die Stunden einbezieht, in denen keine Lehrkraft zur Verfügung steht, jedoch Aufgaben verteilt werden. Hier zeigen sich die Folgen der jahrelang verfehlten Personalpolitik seitens der Thüringer CDU, unter der es über viele Jahre faktisch keine Neueinstellung von Lehrerinnen und Lehrern gab. Angesichts des hohen Altersdurchschnitts der Thüringer Lehrkräfte von mittlerweile fast 53 Jahren sind die hohen Krankenstände in Thüringen wahrlich keine Überraschung.“

Die grüne Bildungspolitikerin weist zudem darauf hin, dass Bildungsminister Christoph Matschie zwar die Einführung eines Vertretungspools für Lehrkräfte und verstärkte Maßnahmen zur Lehrkräftegesundheit angekündigt hat, faktisch davon aber bisher kaum etwas umgesetzt worden ist.

„Wieder einmal zeigt sich, dass sich CDU und SPD in Sachen Bildungspolitik gegenseitig blockieren und damit wichtige Reformen und Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in den Schulen nicht umsetzen. So fordern wir seit langem schnelle und wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Lehrkräftegesundheit, deutliche Steigerungen bei den Neueinstellungen sowie den schnellen Aufbau einer Vertretungsreserve für flexible Krankheitsvertretungen. Hier muss sich insbesondere die Thüringer CDU mit ihrem Finanzminister Voß fragen lassen, warum sie weiterhin die zügige Bildung einer Vertretungsreserve blockiert“, so Astrid Rothe-Beinlich abschließend.