Berufsstand der Hebammen steht vor dem Aus

Babybau mit Papahänden

Babybau mit Papahänden

Anlässlich der heutigen Meldung, dass ab dem Sommer 2015 freiberuflich tätige Hebammen in Deutschland keine Haftpflichtversicherung mehr erhalten, zeigt sich Anja Siegesmund, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag, erschüttert:

„Wir Grüne haben bereits im vergangenen Jahr davor gewarnt, dass der Versicherungsschutz für Hebammen in Gefahr ist. Mit unseren Befürchtungen wurden wir jedoch schlichtweg nicht gehört. Dass sich dieses Schreckensszenario nun bestätigt, ist dramatisch – sowohl für den wichtigsten Beruf der Menschheit als auch für die Familien in Thüringen.“

Allein im Freistaat arbeiten neun Geburtskliniken ausschließlich mit freiberuflichen Hebammen. „Ohne Haftpflichtversicherung dürfen Hebammen jedoch keine Geburten sowie Schwangeren- und Wochenbettbetreuung mehr annehmen. Das ist das Aus für den Berufsstand und der sichere Weg in eine dramatische Unterversorgung werdender Mütter und Väter“, fährt Siegesmund fort.

„Wir sagen: Hebammen stärken, heißt Familien stärken. Deshalb ist es nun wichtig, dass sich Schwarz-Rot nicht hinter dem Koalitionsvertrag versteckt. Was wir brauchen, sind konkrete Maßnahmen und keine Lippenbekenntnisse. Um das Grundproblem der wachsenden Haftpflichtprämien endlich umfassend zu lösen, wäre für uns Grüne eine Beteiligung der Gesetzlichen Krankenversicherungen an den Beiträgen freiberuflich tätiger Hebammen denkbar oder die Einführung von Haftungshöchstgrenzen. Bisher verschließt aber die Große Koalition die Augen vor dem Ernst der Lage“, so Siegesmund abschließend.

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