Gleichbleibend schlechte Arbeitsbedingungen trotz leicht gestiegener Beschäftigtenzahlen

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Astrid Rothe-Beinlich: Hochschulen bieten NachwuchswissenschaftlerInnen deutlich zu wenig Perspektiven Heute (16. Juli 2013) gab das Statistische Landesamt Thüringen bekannt, dass mittlerweile über 16.800 Beschäftigte an Thüringer Hochschulen tätig sind. So stieg vor allem die Zahl der Lehrbeauftragten und des wissenschaftlichen Personals, während die Anzahl der Professuren nahezu gleich geblieben ist. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, hochschulpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Die leicht gestiegenen Beschäftigungszahlen täuschen ein wenig über die schlechte Beschäftigungssituation an den Thüringer Hochschulen hinweg. Zwar ist die Anzahl leicht gestiegen, die Beschäftigungsqualität verharrt jedoch seit vielen Jahren auf einem sehr niedrigen Niveau. Befristung, Teilzeit und schlechte Bezahlung unterhalb der Professurebene sind mittlerweile eher die Regel und als die Ausnahme. Auch selbständige Forschung und Lehre ist für den wissenschaftlichen Nachwuchs kaum vorgesehen.“ Die bündnisgrüne Hochschulexpertin plädiert daher für ein generelles Umdenken. „Statt möglichst viel Personal, für möglichst wenig Geld einzustellen, brauchen wir mehr, reguläre und unbefristete Vollzeitarbeitsplätze. Wir müssen nicht nur bessere Karrieremöglichkeiten schaffen, sondern insgesamt verlässlichere Perspektiven“, fordert Rothe-Beinlich und weist darauf hin, dass dort, wo dauerhaft Lehr- und Prüfungsaufgaben wahrzunehmen sind, explizit unbefristete sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse geschaffen werden müssen. „Die Landesregierung muss dazu endlich engagiert für gute Arbeitsverhältnisse auch an den Hochschulen eintreten und wirksame, verbindliche Regelungen zum Abbau des hohen Anteils prekärer Beschäftigung mit den Hochschulen vereinbaren. Selbstverständlich braucht es dafür die entsprechende Grundfinanzierung. Damit steht und fällt schließlich alles. Gemessen an diesem politischen Auftrag dem sich auch diese Landesregierung stellen muss, ist die bisherige Bilanz mit Blick auf die dauerhaft schlechten Beschäftigungsbedingungen leider miserabel“, so Rothe-Beinlich abschließend.
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