QS-Zahlen zum Antibiotikaeinsatz sprechen deutliche Sprache

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Dr. Frank Augsten: Mastschweine- und Geflügelwirtschaft bestätigt hohen Antibiotikaeinsatz – die Bundesregierung sitzt das Problem aus

Heute hat die QS Qualität und Sicherheit GmbH als Träger des QS-Prüfsystems für Lebensmittel im Rahmen einer Pressekonferenz die ersten Zahlen zum Antibiotikaeinsatz in QS-zertifizierten Betrieben vorgestellt. Danach werden in 83 Prozent der Geflügelmastbetriebe und in 76 Prozent der Schweinemastbetriebe systematisch Antibiotika eingesetzt. Dazu erklärt Dr. Frank Augsten, agrar- und umweltpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:

„Auch wenn QS lieber von 17 bzw. 24 Prozent antibiotikafreien Beständen spricht, ändert dies nichts an der nach wie vor kritischen Situation in diesem Bereich. Es bestätigt unsere These, dass der breite Antibiotika-Einsatz die Voraussetzung dafür ist, dass landwirtschaftliche Nutztiere durch die Welt gekarrt und unter unsäglichen Bedingungen gehalten werden können sowie einem Leistungsdruck unterliegen, den sie nur unter Medikamenteneinfluss überleben. Denn kein Landwirtschaftsbetrieb setzt Antibiotika aus Jux und Tollerei ein, schließlich kosten Medikamente Geld.“

Für die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist es angesichts der klaren Datenlage unverständlich, dass die Bundesregierung das Problem offensichtlich aussitzt. „Brauchen wir erst den nächsten Skandal, damit die Bundesregierung endlich handelt? Mittlerweile gibt es viele Vorschläge aus den Bundesländern im Bundesrat und der Opposition im Deutschen Bundestag zur dringend notwendigen Senkung des Antibiotikaeinsatzes – allein die Bundesregierung verschleppt mit fadenscheinigen Behauptungen die Verhandlungen über wirksame Schritte. Die Thüringer Landesregierung sollte sich ihrer Verantwortung bewusst sein und entsprechend auf Bundesebene aktiv werden“, fordert Augsten abschließend.

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