Ökolandbau in Thüringen braucht Taten statt Worte

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Anlässlich der heutigen Eröffnung der Weltleitmesse für den Ökolandbau, der BIOFACH 2013 in Nürnberg, erklärt Dr. Frank Augsten, agrar- und umweltpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Die Schere zwischen der ständig steigenden Nachfrage nach Bioprodukten auf der einen Seite und der unzureichenden Erzeugung entsprechender einheimischer Produkte auf der anderen klafft immer weiter auseinander. Und die Politik sieht tatenlos zu. Die gegenwärtige Bundesregierung demontiert das unter Rot-Grün installierte Bundesprogramm Ökolandbau. Und die Thüringer Landesregierung ist nicht besser. Sie reagiert einfach nicht auf die mittlerweise gut bekannten Ursachen für die Stagnation bei der Entwicklung des Ökolandbaus im Freistaat.“ Die Biobranche wird sich in den kommenden vier Tagen in Nürnberg als innovativer Wachstumsmarkt präsentieren. Einen Gemeinschaftsstand Thüringen, wie in den letzten Jahren, wird es nicht geben – ein deutliches Zeichen für die Situation der Biobetriebe im Freistaat. „Der Stillstand bei der Umstellung konventioneller Betriebe in Thüringen auf biologische Produktion zeigt, dass die Umstellungsförderung die inzwischen enorm gestiegenen Produktionskosten längst nicht mehr kompensiert. Hier hätte die Landesregierung, wie in anderen Bundesländern erfolgt, die Förderung längst anpassen müssen“, so Augsten weiter. „Außerdem müssen die Verantwortlichen endlich erkennen, dass wir in Thüringen dringend die Verarbeitung von ökologisch erzeugten Rohstoffen verbessern müssen. Gemüse- und Obstbaubetriebe können nicht von fünf Monaten Frischproduktverkauf existieren. Sie benötigen Verarbeitungskapazitäten im Tiefkühl- und Konservenbereich. Dabei sollte die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern Sachsen-Anhalt und Sachsen gesucht werden, die in diesem Bereich ähnlich schlecht aufgestellt sind wie Thüringen.“