Bezug nehmend auf die heutige Meldung des TMBWK, dass das Stipendienprogramm "FairTalent" der Roland Berger Stiftung ab jetzt auch in Thüringen einen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit leisten will, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, Bildungspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Wir honorieren Bildungsprogramme, die einen Beitrag zu mehr Chancengerechtigkeit leisten wollen, jedoch trägt das Stipendienprogramm "FairTalent" der Roland Berger Stiftung in unseren Augen nur dazu bei, die Symptome zu lindern anstatt die Ursachen der Bildungsmisere wirksam und nachhaltig zu bekämpfen."BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern eine grundlegende und umfassende Bildungsreform. "Diese grundlegende Bildungsreform beinhaltet den Rechtsanspruch auf frühkindliche Bildung für alle ab dem 1. Lebensjahr ebenso wie mehr Zeit zum gemeinsamen Lernen und zur individuellen Förderung in einer Schule für alle bis zur 9. Klasse.
Während die schwarz-rote Koalition Gemeinschaftsschulen offenkundig verzögert, ist unser Ziel, den Vorrang der Gliedrigkeit des Schulsystems aus der Thüringer Verfassung zu streichen. Aufgrund der frühzeitigen Selektion nach der vierten Klasse erhält die Hälfte der Kinder eine falsche Schullaufbahnempfehlung. Wir setzen jedoch auf individuelle kognitive und soziale Förderung statt auf Auslese. Nicht die Schüler müssen zur Schule passen, sondern die Schule zu den Kindern", so Astrid Rothe-Beinlich weiter. "50 weitere "FairTalent"-Stipendienplätze für die Länder Thüringen, Hessen und Sachsen reichen bei weitem nicht aus, um mehr Chancengleichheit in Thüringen zu schaffen. Dafür braucht es eine ganzheitliche Förderung der Thüringer Schulkinder mit einer frühkindlichen Bildung von Anfang an, die das Kind als Persönlichkeit ernst nimmt, sein Selbstbewusstsein stärkt, ihm hilft, soziale und kognitive Kompetenzen zu entwickeln und seine Kreativität und Neugier zu fördern und zu wecken", betont die Bildungspolitische Sprecherin.
Am 10. Februar 2010 startet das Volksbegehren "Für eine bessere Familienpolitik" mit der großen Sammlung. "Wir hoffen auf eine erfolgreiche Sammlung und darauf, dass die Ziele des Volksbegehrens schnellstmöglich in Gesetzesform verabschiedet werden", schließt Astrid Rothe-Beinlich.