Angesichts des heute von der Bertelsmann-Stiftung vorgelegten „Ländermonitors frühkindliche Bildungssysteme 2011“ erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Wir warnen davor, sich im Kita-Bereich zurücklehnen und auf den guten Meldungen auszuruhen. Zwar ist es erfreulich, dass Thüringen einen bundeweiten Spitzenplatz bei der Inanspruchnahme der Kita-Plätze ab drei Jahren einnimmt. Wir meinen jedoch, wer nur quantitative Aspekte der Kita-Nutzung zur Bewertung heranzieht, agiert zu kurzsichtig. Entscheidend muss neben der Inanspruchnahme vor allem die Qualität der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung in den Thüringer Kitas sein“, erläutert die bündnisgrüne Bildungspolitikerin.
"Bei den Betreuungsschlüsseln je pädagogische Fachkraft hat Thüringen längst noch keinen Spitzenplatz und landet bundesweit nur im hinteren Mittelfeld. Auch bei der Fachberatung und der Umsetzung des Thüringer Bildungsplans sehen wir dringenden Handlungsbedarf. Zudem ist die Situation bei den Elternbeiträgen angesichts der stattfindenden Erhöhungen in den Thüringer Kommunen weiterhin mehr als besorgniserregend. Angesichts der angedachten massiven Kürzungen bei den Kommunen für das Haushaltsjahr 2012, befürchten wir weitere Erhöhungen. Falls diese kommen werden, ist zu erwarten, dass die Quote der Inanspruchnahme nicht auf diesem hohen Niveau bleibt“, so Rothe-Beinlich weiter.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern die Landesregierung auf, endlich Transparenz und Klarheit zu den Elternbeiträgen herzustellen und diese durch das Landesamt für Statistik erheben zu lassen.
„Wir brauchen wirkliche qualitative Verbesserungen in den Kitas, denn durch gute frühkindliche Bildung und Erziehung wird der Grundstein für Chancengleichheit gelegt. Daher werben wir für bestmögliche Bedingungen und individuelle Förderung schon in den Kitas, mehr Personal und sozial verträgliche Elternbeiträge, um allen Kindern von Anfang an den Besuch in den Kitas zu ermöglichen“, schließt Rothe-Beinlich.
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