McDonald‘s wirklich nachhaltig?

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Dr. Frank Augsten: Mehr Qualität statt Quantität beim Thüringer Nachhaltigkeitsabkommen Nach einer Information des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz erhalten die 31 Thüringer McDonald‘s-Filialen in den kommenden Tagen Urkunden für ihre besonders nachhaltige Wirtschaftweise. Das Unternehmen hat damit bereits zum dritten Mal in Folge erfolgreich am Nachhaltigkeitsabkommen des Freistaates teilgenommen. „Die Auszeichnung von McDonald‘s offenbart ein generelles Problem des Thüringer Nachhaltigkeitsabkommens. Oftmals genügt allein ein Kriterium, wie etwa die Anwendung eines Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001, um die Anerkennung zu erhalten“, erklärt dazu der umwelt- und verbraucherschutzpolitische Sprecher der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. Frank Augsten. „Um der beinahe inflationären Aufnahme von Firmen, Verbänden und Personen zu begegnen, fordern wir eine Weiterentwicklung des Thüringer Nachhaltigkeitsabkommens gemäß der Thüringer Nachhaltigkeitsstrategie aus dem Jahr 2011. Dort wird die Gesamtbilanz des Unternehmens für eine Würdigung zu Grunde legt. Mehr Qualität steht vor Quantität, wie es dem eigentlichen Anliegen des Nachhaltigkeitsabkommens entspricht.“ „Grundsätzlich findet jeder noch so kleine Schritt eines Unternehmens in Richtung Nachhaltigkeit unsere Unterstützung“, so Augsten weiter. „Ob dies aber direkt zu einer Anerkennung nach dem Thüringer Nachhaltigkeitsabkommen führen sollte, wie im Fall McDonald‘s, stellen wir in Frage.“ Nach wie vor steht die Fast-Food-Kette nach Ansicht der Landtagsfraktion in der Kritik. So verleitet die Verbilligung der Angebote bei zunehmender Portionsgröße zum Mehrkauf von sogenannten Super-Size-Burgern, Pommes-Frites-Portionen und Süß-Getränke-Packungen, die oftmals ein Drittel des Kalorien-Tagesbedarfes eines Jugendlichen abdecken. Außerdem kritisieren Ernährungswissenschaftler den hohen Zucker- und Salzgehalt der McDonald‘s-Angebote. Ein weiteres Problem sieht die Fraktion in den Spielsachen, die vor allem als Lockmittel für Kinder dienen und deren Herkunft und Verarbeitung alles andere als nachhaltig ist.