Kolloquium „Nutzungsfreie Wälder in Thüringen“

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Zum heutigen forstpolitischen Kolloquium zum Thema „Nutzungsfreie Wälder in Thüringen“ erklärt der umweltpolitische Sprecher der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Roberto Kobelt:

„In ihrem Koalitionsvertrag hatten sich die drei Koalitionsfraktion darauf verständigt, in der laufenden Legislatur mindestens drei große, zusammenhängende Waldgebiete und so mindestens fünf Prozent der Waldflächen in Thüringen aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen, unter anderem den Possen.
Für uns Grüne ist das eine besondere Herzensangelegenheit. Viele Waldarten sind auf eine natürliche Entwicklung, in der alle Waldstadien vorkommen, angewiesen. Nur in solchen Wäldern können sich Tier- und Pflanzenarten ungestört entfalten. Außerdem dienen sie den Menschen zur Erholung und der Wirtschaft vor Ort als Möglichkeit nachhaltiger Tourismusnutzung.“

Ein Gebiet, das für ein Waldwildnisgebiet geeignet ist, ist der südöstlich von Sondershausen gelegene Possen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollen Naturschützerinnen und Naturschützer und die Bürgerinitiative vor Ort unterstützen. Wir machen uns dafür stark, mindestens 2.500ha des Possens aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen.

„Im Errichtungsgesetz von `ThüringenForst´ wurde bereits der Nutzungsverzicht von ca. fünf Prozent des Waldes festgesetzt. `ThüringenForst´ hatte und hat demnach Zeit, sich auf die Umsetzung einzustellen. Dem Verzicht auf die Holznutzung stehen außerdem weiterhin noch 95% der Waldfläche gegenüber. Derzeit wird sogar mehr Laubholz geschlagen, als benötigt. Ein Engpass in der Versorgung mit dem Rohstoff Holz ist daher nicht zu befürchten.

Von 26.000ha Fläche, die aus der Nutzung genommen wird, ist bereits ein Großteil mit `ThüringenForst´ geeint. Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN strebt eine schnelle Einigung über die restlichen 4.500ha an. Wir bestehen darauf, dass, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, der Possen als Teil eines neuen Urwaldpfades Hainich-Possen-Hohe Schrecke einen wesentlichen Teil einnimmt.“ so Roberto Kobelt abschließend.

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