Mehr natürlicher Hochwasserschutz

Bild zur Pressemitteilung: Hochwasser@Silke
Anlässlich der aktuellen Hochwasserereignisse fordert die bündnisgrüne Landtagsfraktion ein Umdenken beim Hochwasserschutz. „Wir danken allen Helferinnen und Helfern, die zur Stunde und auch in den kommenden Tagen noch unermüdlich im Einsatz sind“, erklärt Anja Siegesmund, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen. „Hochwasser sind natürliche Ereignisse, sie uns vor Augen führen, wie stark der Mensch in das Regime unserer Flüsse eingegriffen hat. Wir haben den Fließgewässern im Freistaat durch eine verfehlte Siedlungspolitik über Jahrzehnte zu viel Raum genommen. Nun können wir unsere Deiche nicht immer höher bauen. Vielmehr muss überlegt werden, den Flüssen durch Deichrückverlegungen wieder mehr Platz zu geben. Schon eine Rückverlegung im kleinen Maßstab kann dazu führen, dass ein Hochwasser deutlich schwächer ausfällt und sich besser kontrollieren lässt. In erster Linie müssen wir unsere Gemeinden und Städte vor den Wassermassen schützen.“ „Gerade im Hinblick auf geplante Bauvorhaben müssen wir aus der jetzigen Situation Lehren für die Zukunft ziehen“, ergänzt die Abgeordnete aus Jena und verweist ausdrücklich auf die prekäre Situation in den Jenaer Saaleauen und darüber hinaus. Neben dem technischen Hochwasserschutz muss Thüringen auch den natürlichen Hochwasserschutz stärker als bisher in den Fokus rücken, fügt Dr. Frank Augsten, umweltpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen, hinzu: „Nur mit ausreichenden Wasserrückhalte- und natürlichen Ausbreitungsflächen können verheerende Hochwasser in Thüringen abgemildert werden.“ Auch durch die stetige Versieglung von Natur und Landschaft verschärft sich Hochwassersituation. „Wir dürfen unsere Auen nicht weiterhin für neue Siedlungs- und Gewerbeflächen opfern“, schließt der bündnisgrüne Umweltpolitiker.