Kulturkonzept muss nun mit Leben gefüllt werden

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Astrid Rothe-Beinlich sieht weiter eine Vielzahl an kulturpolitischen Herausforderungen Zum dem heute von der Landesregierung öffentlich vorgestellten Kulturkonzept erklärt Astrid Rothe-Beinlich, kulturpolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Nachdem das lange Warten auf das Kulturkonzept nun ein Ende hat, verfügt nun auch diese Landesregierung endlich über ein ausformuliertes Kulturkonzept. Das ist grundsätzlich zu begrüßen, da mit dem Konzept Kulturpolitik im Freistaat nun auch jenseits bloßer Finanzierungsfragen stattfinden kann. Insbesondere ist aber den vielen Kulturvereinigungen und Verbänden zu danken, die erst durch ihre inhaltlichen Zuarbeiten gemeinsam Perspektiven für eine Thüringer Kunst- und Kulturlandschaft formuliert haben“, erläutert die bündnisgrüne Kulturpolitikerin. „Das Vorhaben der Landesregierung, die Erstellung von regionalen Entwicklungsplänen mit 250.000 Euro im Jahr 2013 zu unterstützen, sehen wir als einen ersten Schritt in die richtige Richtung an, der jedoch leider zehn Jahre zu spät kommt. Andere Bundesländer, wie zum Beispiel Brandenburg und Sachsen, sind in diesem Bereich Thüringen bereits weit voraus. Wir sind gespannt, wie die Vorhaben der Landesregierung nun mit Leben gefüllt werden. Zunächst müssen jedoch noch einige Fragen geklärt werden. So ist bisher unklar, welche genauen Voraussetzungen beispielsweise für die Ausgleichszahlungen an Kommunen mit besonders hohen kulturellen Belastungen gelten werden. Immerhin sind hier 9 Millionen Euro vorgesehen, aber wie das Geld verteilt werden soll, wissen wir nicht“, gibt Rothe-Beinlich zu bedenken. Mit dem Kulturkonzept sind aus Sicht der bündnisgrünen Landtagsfraktion längst noch nicht alle drängenden kulturpolitischen Fragen gelöst. So fordern die Bündnisgrünen endlich verlässlichere und langfristig tragende Förderstrukturen für die Kulturschaffenden im sozio- und jugendkulturellen Bereich, bei den Amateurtheatern sowie den zahlreichen kulturellen Verbänden. „Eine ProjektmanagerInnenförderung des Landes – wie bisher – die jeweils nur auf ein Jahr ausgerichtet ist, kann diesem Anliegen nicht gerecht werden. Wir meinen, die oftmals prekäre Situation der Beschäftigten muss dringend verbessert werden. Auch die Situation der jedes Jahr aufs Neue stattfindenden Stellenlotterie wollen wir beenden. Auch im Bereich des fehlenden Personals in den vielen Thüringer Museen, sehen wir mehr Fragezeichen, als Antworten. Zudem kann ein Thüringer Kulturrat mit einer Jahresförderung von 30.000 Euro keinerlei Wirkungskraft entfalten. Zu den bevorstehenden Haushaltsberatungen werden wir daher in einigen Kulturbereichen deutlich Verbesserungen einfordern“, kündigt Rothe-Beinlich an. „Insbesondere werben wir für mehr Transparenz und Verlässlichkeit im Rahmen der staatlichen Kulturförderung, für die Stärkung der kulturellen Bildung und der freien kulturellen Szene im Freistaat“, erläutert die bündnisgrüne Kulturpolitikerin abschließend, die weiter für ein spartenübergreifendes Kulturfördergesetz plädiert.

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