Thüringen gewinnt mit Windenergie

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Im Ausbau der Windenergie in Thüringen liegt eine große Chance: Es ist zunächst ein entscheidender Schritt hin zu Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit. Außerdem verfügen Windenergieanlagen über viele Vorteile:

  • Windenergie stärkt die regionalen Wirtschaftskreisläufe. Das bedeutet: Zum einen können Standortkommunen von Steuereinnahmen profitieren, zum anderen Einwohner*innen von vergünstigten Stromtarifen durch den Betrieb eigener Windenergieanlagen der Kommunen.
  • Windenergieanlagen müssen ebenso wie andere energieerzeugende Systeme errichtet und gewartet werden. Der Bau sowie der anschließende Betrieb der Windenergieanlagen schaffen Arbeitsplätze.
  • Wir können in Thüringen Energie regenerativ selbst erzeugen, statt diese in Höhe von 2 Milliarden Euro jährlich aus anderen (Bundes-)Ländern zu importieren.
  • Die Anlagen haben eine gute Ökobilanz: Die für die Herstellung, Nutzung und Entsorgung aufgebrachte Energie wird bei modernen Anlagen bereits nach 3-7 Monaten durch die eigene Stromproduktion wieder ausgeglichen.

Thüringen als Windenergiestandort

Windenergie ist eine der wichtigsten Formen der erneuerbaren Energien. Die Anlagen verfügen über eine extrem hohe Flächeneffizienz und leisten einen entscheidenden Beitrag für den Klimaschutz

Laut neusten Studien liegt der mögliche Flächenanteil für den Bau von Windenergieanlagen in Thüringen sogar weit über 2 Prozent (Quelle: https://www.wind-energie.de/fileadmin/redaktion/dokumente/Pressekonferenzen/Ergebnisse_BWE-Flaechenstudie.pdf). Zurzeit sind jedoch nur 0,51 Prozent als Gebiete für den Bau von Windenergieanlagen ausgewiesen. 2021 wurden leider nur 14 neue Windenergieanlagen in Thüringen installiert, während sieben stillgelegt wurden (Quelle: https://www.thega.de/aktuelles/detail/windenergieausbau-thueringen-2021/).

Mit dem neu beschlossenen „Wind-an-Land-Gesetz“ des Bundes müssen nun auch in Thüringen 2,2 Prozent der Landesfläche für Windenergie ausgewiesen werden. Gut, dass nun endlich in den Ausbau investiert wird und weitere Flächen hinzukommen!

Windenergie für mehr Unabhängigkeit

Angesichts der aktuellen Energiekrise ist der Ausbau der Erneuerbaren dringend notwendig. Thüringen ist weiterhin stark von fossilen Importen abhängig, was die Energieversorgung für die Thüringer Bürger*innen und Wirtschaft schwierig gestaltet. 

Konsequenzen der Abhängigkeit sind dabei vor allem hohe Energiepreise und Versorgungsunsicherheit. Allein durch den Betrieb entsprechender Windenergieanlagen könnte der benötigte Strombedarf in Thüringen dauerhaft und zu einem großen Teil gedeckt werden. Windenergie als Erneuerbare, neben bspw. Photovoltaik, nimmt so eine Schlüsselrolle der Energieversorgung für Thüringen ein.

Schon heute werden knapp 30 Prozent des Thüringer Stroms durch Windenergieanlagen erzeugt, eine moderne Anlage versorgt im Durchschnitt 5.000 3-Personenhaushalte (Quelle: ThEGA; https://www.thega.de/themen/erneuerbare-energien/servicestelle-windenergie/).
 

Windenergie auf Forstflächen

Unser Wald hat in den letzten Jahren unter der Klimakrise und der damit einhergehenden Trockenheit enorm gelitten. Es gelten nur noch knapp 15 Prozent des Thüringer Baumbestandes als gesund. Der beste und einzig langfristige Schutz für einen vitalen Wald? Die Bekämpfung der Klimakrise und schnellstmögliche Senkung von C02-Emissionen. Auch Thüringen muss seinen Beitrag zum Pariser Klimaabkommen leisten. Denn: Klimaschutz ist Waldschutz

Andere waldreiche Bundesländer wie Hessen und Rheinland-Pfalz haben daher längst begonnen, Forstflächen für Windenergie zu nutzen. Damit auch wir in Thüringen 2 Prozent der Landesfläche für Windenergie zur Verfügung stellen können, müssen insbesondere auch geschädigte Forstflächen (= Kalamitätsflächen) genutzt werden können. Die so generierten Einnahmen durch die Anlagen können Waldbesitzer*innen außerdem sinnvoll für die Wiederaufforstung nutzen.

Übrigens: Jedes Windparkprojekt wird mit Artenschutzuntersuchungen und Umweltverträglichkeitsprüfungen begleitet (Quelle: https://www.windenergie-thueringen.de/wind-natur). Zusätzlich werden bei der Errichtung von Windenergieanlagen durch verschiedene Maßnahmen – wie Aufforstung oder Entwicklung neuer Nahrungshabitate für Vögel – die Eingriffe in die Natur ausgeglichen.


Bürger*innenbeteiligung an Windparks steigern

Windenergieanlagen sind neben anderen Erneuerbaren entscheidend für die nachhaltige Energiegewinnung im Kampf gegen die Klimakrise. Auch Ihr als Thüringer Bürger*innen könnt euch aktiv an Windprojekten beteiligen. Wie? Werdet bspw. Mitglied in einer der vielen Bürgerenergiegenossenschaften in Thüringen (http://www.buergerenergie-thueringen.de/thueringer-buergerenergie-genossenschaften). Schon ab 50 € kann man bei einigen Genossenschaften Anteile erwerben. Ihr unterstützt damit nicht nur aktiv die Energiewende vor Ort, sondern investiert auch in eine attraktive regionale Geldanlage.

Wir Grüne wollen, dass bei der Errichtung neuer #Windenergieanlagen die Kommunen und Bürger*innen vor Ort finanziell profitieren. Noch in diesem Jahr wollen wir daher im Landtag ein Beteiligungsgesetz auf den Weg bringen. So kann z.B. sichergestellt werden, dass betroffene Einwohner*innen vorab Anteile erwerben können, um direkt an den Gewinnen beteiligt zu werden.

Neben der Beteiligung an Bürger*innenwindparks schafft der Bau sowie Betrieb der Anlagen neue Arbeitsplätze und stärkt so die regionalen Wirtschaftskreisläufe. Einnahmen durch Windparks, wie Steuern und Pachten, unterstützen einzelne Gemeinden oder Kommunen finanziell. Das sind wichtige Einnahmen für Eure Regionen, die unter anderem in den Ausbau von Breitbandnetzen, den öffentlichen Wegebau oder Investitionen in Kindergärten fließen.