Grüne kritisieren scharf geplante Anhebung der Hortgebühren

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Astrid Rothe-Beinlich: Horte sind elementarer Bestandteil von Grundschulbildung In der heutigen Beratung zum Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturhaushalt hat das Bildungsministerium bestätigt, dass derzeit beabsichtigt wird, die Thüringer Hortkostenbeteiligungsverordnung so zu ändern, dass die Einnahmen durch Hortgebühren bis zum Jahr 2014 um zirka 50 Prozent ansteigen sollen. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Das Vorhaben der Landesregierung, die Hortgebühren für Thüringer Eltern um die Hälfte anzuheben, finden wir vollkommen falsch. Wir befürchten, dass mit der Steigerung die für Thüringen so wichtige pädagogische Einheit von Grundschule und Hort gefährdet wird. Für uns ist absehbar, dass insbesondere Geringverdienende durch die höheren Gebühren abgeschreckt werden. Auch eine soziale Staffelung der Gebühren kann diesen Effekt nicht vollkommen ausgleichen“, kritisiert die bündnisgrüne Bildungspolitikerin. Die Fraktion weist darauf hin, dass die durchschnittliche Höhe der Thüringer Hortgebühren nach Angaben der Landesregierung bereits bei über 50 Euro liegt. Hinzu kommen noch Kosten für Verpflegung in der Schule und Lernmittel. Damit sind viele Eltern bereits am Limit ihrer Möglichkeiten angelangt. „Weitere Steigerungen werden wir nicht akzeptieren. Es braucht in Thüringen keinen Abbau von Ganztagsbildung durch eine Verteuerung der Angebote. Im Gegenteil – es braucht einen Ausbau, hin zu einem flächendeckenden, qualitativ hochwertigen Ganztagsschulangebot mit unterschiedlichen Konzepten und Schulprogrammen in einem gesunden Wettbewerb. Unsere Grundschulen bieten derzeit mit ihren Horten gute Voraussetzungen für individuelle Förderung im Ganztagsunterricht. Das zeigt sich darin, dass etwa 80 Prozent der Grundschulkinder dieses Angebot nutzen. Durch die Hortgebührensteigerung sehen wir diese Entwicklung in großer Gefahr“, so Rothe-Beinlich abschließend.