Grüne kritisieren Zustände bei der Erstaufnahme

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Seit Jahren kritisieren Asylsuchende und Flüchtlingsverbände in Thüringen die schlechten Bedingungen in der Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenberg. Im Thüringer Landtag war dies heute Gegenstand einer Aktuellen Stunde der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. ,

Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, flüchtlingspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Die Landesregierung tut einfach viel zu wenig, um menschenwürdige Bedingungen in der Flüchtlingsunterbringung zu gewährleisten. Dass die Zahlen der Asylsuchenden steigen, war lange bekannt. Gehandelt wurde jedoch so gut wie nicht – sieht man von einigen Wohncontainern, einer zweiten Krankenschwester und einem einwöchigen Einführungskurs für die Betroffenen ab. Leider wurde heute auch deutlich, dass der zuständige Minister, Herr Geibert, die katastrophale Situation weiter schönredet.“

Genauso wie die bündnisgrüne Fraktion, hatten zuvor die SPD, vertreten durch Frau Kanis, DIE LINKE und die FDP von unwürdigen Zuständen gesprochen. „Fakt ist: Es gibt keine Privatsphäre in Massenschlafsälen, das Essen ist schlecht und unzureichend, die medizinische Versorgung bleibt auf Notfälle beschränkt. Von Integrationsangeboten kann gar keine Rede sein“, so Rothe-Beinlich weiter.

„Es braucht dringend eine vernünftige finanzielle Ausstattung der Kreise, die die Flüchtlingsunterbringung gewährleisten. Wir fordern zudem, dass die Betroffenen schnellstmöglich aus der Erstaufnahme heraus in Wohnungen untergebracht, landesweit selbstverständlich Bargeld erhalten, sich frei bewegen können und eine gute Anbindung an Beratungs- und Betreuungsangebote haben“, betont Rothe-Beinlich.

„Minister Geibert hatte zudem darauf hingewiesen, dass die Hälfte der neu Ankommenden Kinder und Jugendliche sind, für die derzeit keinerlei qualifizierte Kinderbetreuung zur Verfügung steht. Gerade um ihretwillen gilt es, endlich eine Willkommenskultur zu leben, die Menschen herzlich bei uns an- und aufzunehmen sowie Rassisten und Nazis, die gegen sie mobil machen, die rote Karte zu zeigen“, schließt die Grünenpolitikerin.