Grüne begrüßen Auslaufen der Landesförderung für neue Gemeinschaftsunterkünfte

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Die Thüringer Landesregierung hat heute mitgeteilt, dass Geflüchtete zukünftig verstärkt dezentral in eigenen Wohnungen untergebracht werden sollen. So soll es ab 2018 keine Förderung mehr für die Schaffung von neuen Gemeinschaftsunterkünften geben. Die bisher dafür zur Verfügung stehende Investitionspauschale für Landkreise und kreisfreie Städte soll künftig für die Schaffung von dezentralem Wohnraum genutzt werden. Dazu erklärt Astrid Rothe-Beinlich, asyl- und migrationspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

"Ich begrüße die Haltung der Landesregierung ausdrücklich, zukünftig nur noch die Schaffung von Wohnungen für Geflüchtete finanziell zu fördern. Dies entspricht auch den aktuellen Bedarfen. Die Investitionspauschale für Gemeinschaftsunterkünfte ermöglichte es in den vergangenen zwei Jahren, schnell eine große Anzahl an Unterbringungsplätzen in den Landkreisen zu schaffen. Dies war 2015 und 2016 angesichts der hohen Zahlen an Geflüchteten auch notwendig, um diesen schnell ein Dach über dem Kopf zu bieten. Langfristig ist die oft abgeschottete Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften integrationspolitisch jedoch höchst kontraproduktiv. Es mangelt dort nicht nur an Platz und an individueller Privatsphäre, sondern viel zu oft auch an Einbindung der Menschen in die Alltagsstrukturen. Die Unterbringung in normalen Wohnungen ermöglicht dagegen weitaus bessere Voraussetzungen für die Integration der Menschen."

Die grüne Flüchtlingspolitikerin ergänzt abschließend: "Jetzt kommt es vor allem darauf an, dass die kommunalen und privaten Wohnungsgesellschaften in Thüringen und die Einzelvermieterinnen und -vermieter im Land sowohl für Menschen im Asylverfahren als auch für Geflüchtete mit einer Anerkennung zügig ausreichend Wohnraum zur Verfügung stellen. Außerdem braucht es mehr Beratung und Hilfestellung bei der Wohnungsvermittlung. Hier werden wir als Land überlegen müssen, wie wir die Kommunen bei diesem Prozess besser unterstützen können", so Rothe-Beinlich.