Zum Jahresbericht 2023 der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) Thüringen, der im Rahmen der Regierungsmedienkonferenz vorgestellt wurde, erklärt Madeleine Henfling, innenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Die gestiegenen dokumentierten Vorfälle zeigen die Enthemmung eines vorhandenen Antisemitismus, der sich nach dem 7. Oktober entladen hat. Es ist erschreckend, wie offen israelbezogener Antisemitismus jetzt ausgesprochen und bekundet wird. Daneben bleibt der Post-Shoah-Antisemitismus präsent in Thüringen. Das kann uns als nicht-jüdische Mehrheitsgesellschaft nicht kaltlassen. Der Schutz jüdischen Lebens und die Bekämpfung des Antisemitismus sind nicht verhandelbar. Polizei und Justiz müssen antisemitischen Angriffen durch konsequentes Vorgehen und Strafverfolgung begegnen. Darüber hinaus braucht es klare Kante gegen Shoah-Leugnung und Schuldabwehr in der Öffentlichkeit sowie weitere Anstrengungen bei der politischen Bildungsarbeit.“
„Ich danke dem RIAS-Team für ihre kontinuierliche Arbeit, die eine präzise Beobachtung der Entwicklung des Antisemitismus ermöglicht. Es gilt, gemeinsam mit Strafverfolgungsbehörden und Zivilgesellschaft, das weiter vorhandene Dunkelfeld antisemitischer Vorfälle zu verkleinern“, betont Henfling abschließend.
Unter www.report-antisemitism.de/rias-thueringen/ können Vorfälle gemeldet werden.