Gedenkakt zum 100. Geburtstag von Rudolf Brazda

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Zum heutigen Gedenkakt für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus aus Anlass des 100. Geburtstages von Rudolf Brazda erklärt Anja Siegesmund, Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen:

„Der Gedenkakt ist ein längst überfälliges Signal, um auch diese Opfergruppe des Nationalsozialismus zu würdigen. Es wäre schön gewesen, wenn Rudolf Brazda diesen Gedenkakt selbst noch hätte miterleben können. Wir begrüßen, dass sich Ministerpräsidentin Lieberknecht dieser Erinnerung angenommen hat. Dabei allein darf es jedoch nicht bleiben. Die Thüringer Landesregierung muss sich auch im Alltag offensiv gegen die Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierungen einsetzen. Hier fehlt es ihr bisher an Mut und Taten. Ein Aktionsplan gegen Homophobie wäre ein wichtiger Schritt, um für mehr Akzeptanz zu werben.“

Auch nach 1945 wurden Homosexuelle strafrechtlich verfolgt und verurteilt. „Wie bedauern sehr, dass die Regierungsfraktionen sich einer überfälligen Entschuldigung im Rahmen unseres Plenumsantrags ‚Rehabilitierung verurteilter homosexueller Menschen‘ verwehrt haben. Auch hier scheinen die Regierungsparteien noch nicht verinnerlicht zu haben, was zu tun ist“, schließt Siegesmund.

Anja Siegesmund nimmt für die bündnisgrüne Landtagsfraktion an der heutigen Gedenkveranstaltung im Deutschen Nationaltheater Weimar teil.