Geschlechtersensible Medizin stärken - optimale Versorgungssicherheit im Gesundheitswesen für alle Menschen in Thüringen gewährleisten

In der 128. Plenarsitzung des Thüringer Landtages am 2. Februar 2024 brachten die Regierungsfraktionen einen Antrag auf den Weg, der eine optimale Versorgungssicherheit im Gesundheitswesen für alle Menschen in Thüringen sicherstellen soll.

Die Einbeziehung von Gender in der Medizin ist mangelhaft, die Ausrichtung von Forschung, Diagnostik und Therapie ist primär auf den männlichen Körper ausgerichtet. Genderspezifische Aspekte werden bereits schon in der medizinischen Forschung vernachlässigt, wodurch vor allem Frauen und nichtbinäre Personen der Gefahr einer beschränkten und fehlerhaften medizinischen Versorgung ausgesetzt sind.

Die geringe Anerkennung und Thematisierung von genderspezifischen Erkrankungen führt zu ausbleibenden, wenn nicht gar fehlerhaften Diagnosen, die mit gesundheitlichen Schädigungen einhergehen können. Dieses fehlende Wissen über den Einfluss von Genderspezifiken ist eine Herausforderung in allen medizinischen Bereichen, um eine Diskriminierung mit eventuellen Folgen für die Gesundheit dieser Menschen zu verhindern.

Um eine optimale Versorgungssicherheit für alle Menschen in Thüringen zu gewährleisten, gilt es deshalb, eine stärkere Verankerung von Gendermedizin in der Forschung, Ausbildung und Praxis von Ärztinnen und Ärzten sowie Beschäftigten im Gesundheitswesen zu fördern.

Hierbei sollen auf Landesebene entsprechende vorhandene Strukturen gestärkt, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und eine fachübergreifende Zusammenarbeit gefördert werden. Darüber hinaus bedarf es auf Bundesebene der Unterstützung für Initiativen, deren Ziel es ist, Gendermedizin vermehrt in der medizinischen Forschung zu berücksichtigen und darüber hinaus bundesweit und einheitlich in der Ausbildung von Berufen des Gesundheitswesens und dem Studium von Ärztinnen und Ärzten zu verankern.

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