Billiges Fleisch kommt uns teuer zu stehen

Bild zur Pressemitteilung: thegrid.ch@flickr
Anlässlich des heute vorgestellten „Fleischatlas 2013 – Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel“ weisen der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) sowie die Heinrich-Böll-Stiftung auf die Folgen des hohen Fleischkonsums in Deutschland hin. Dazu erklärt der agrar- und umweltpolitische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN im Thüringer Landtag, Dr. Frank Augsten: „Trotz anderslautender Werbung ist Fleisch unterm Strich kein Stück Lebenskraft. Vor allem, wenn es möglichst billig produziert wird. Tierquälerei bei Haltung, Transport und Schlachtung sind dort, wo Betriebe unter enormen Kostendruck stehen, ebenso an der Tagesordnung wie die Verschmutzung unserer Lebensgrundlagen. Und die Tatsache, dass wir allein in Südamerika 35 Millionen Hektar Ackerland in Anspruch nehmen, um dort Futter für unsere Tiere anzubauen, zeigt auch die entwicklungspolitische Dimension unseres Fleischkonsums. Unsere Ernährungsgewohnheiten gefährden die Ernährungssicherheit in anderen Teilen der Erde.“ Thüringen kommt im Fleischatlas besonders schlecht weg. Mit mehr als 70 Gramm pro Tag sind die Männer im Freistaat Spitzenreiter in Deutschland. Aber auch die Frauen, die insgesamt weniger Fleisch essen, bewegen sich mit über 35 Gramm in der Spitzengruppe. „Auch, wenn die Bratwurst zu den Heiligtümern in Thüringen gehört: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) weist seit vielen Jahren auf die bedenklichen gesundheitlichen Auswirkungen des hohen Fleischkonsums hin und fordert eine schnellstmögliche Halbierung“, so Augsten weiter. „Mit einem Antrag im Landtag zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der Tierhaltung trugen wir diesem Umstand Rechnung. Darüber hinaus wollten wir mit einem „Veggiday“, einem vegetarischen Tag pro Woche in der Landtagskantine, ein Zeichen setzen, die Öffentlichkeit sensibilisieren und mit gutem Beispiel vorangehen. Leider haben CDU, SPD und FDP dieses Ansinnen abgelehnt. Es gibt also noch viel zu tun, um Verbrauchern klar zu machen, dass wir für billiges Fleisch teuer bezahlen – in der Tierhaltung, in der Umwelt und bei unserer Gesundheit.“
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