Rund um den 25. November, dem internationalen Aktionstag unter der Überschrift: „Nein zu Gewalt an Frauen“ zeigen auch bündnisgrüne Frauenpolitikerinnen und -politiker alljährlich Gesicht und Flagge – so auch beim grünen Bundesfrauenrat am Wochenende in Berlin. „Dass dieses Jahr das Schwerpunktthema sexualisierte Gewalt gewählt wurde, ist mutig, überfällig und richtig“, betont Astrid Rothe-Beinlich, frauenpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landtagsfraktion Thüringen.
„Noch viel zu häufig bestimmen Vorurteile und Mythen die Debatte um sexualisierte Gewalt. Von sexualisierter Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen wird häufig vorgeworfen, falsche Aussagen zu machen oder durch ihre Kleidung, ihr Verhalten oder einfach nur durch ihre Anwesenheit eine Mitschuld an der Tat zu tragen. Solche Vorwürfe sind nicht nur ungeheuerlich und zusätzlich verletzend, diese ‚Vergewaltigungsmythen‘ blenden zudem aus, dass die meisten Vergewaltigungen innerhalb einer Beziehung stattfinden“, gibt Rothe-Beinlich zu bedenken.
Gleichzeitig führen diese Mythen dazu, dass nur wenige Frauen und Mädchen, nämlich knapp fünf Prozent, den Mut finden, eine Vergewaltigung anzuzeigen. Selbst wenn Betroffene sich dazu entschließen, Anzeige zu erstatten, wird der Täter nur selten verurteilt. Viele Verfahren werden aus Mangel an Beweisen eingestellt oder gar nicht erst eröffnet.
„Um diese Mythen zu durchbrechen und Frauen und Mädchen zu schützen und zu ermutigen, fordern wir, dass für Opfer von Vergewaltigungen zeitnah eine qualifizierte Notfallversorgung und -behandlung einschließlich (anonymer) Spurensicherung zur Verfügung steht. Zudem muss eine Notfallverhütung mit der Pille danach in allen deutschen Krankenhäusern sichergestellt und die Finanzierung des Notfallpakets gewährleistet sein“, so Rothe-Beinlich weiter und verweist dabei auch auf einen einstimmigen Beschluss des Thüringer Landesfrauenrates zu diesem Thema.
„Uns geht es außerdem darum sicherzustellen, dass Betroffene von regelmäßig geschulten und sensibilisierten Polizei- und Justizbeamtinnen und -beamten betreut werden und die Beratungs-und Unterstützungsangebote in ganz Thüringen verlässlich finanziert werden", schließt Rothe-Beinlich, die selbstverständlich auch 2013 die Fahnenaktion von Terre des Femmes zum Tag gegen Gewalt an Frauen unterstützt.