Soziale Mobilität, sozialer Aufstieg und Bedingungen für Chancengerechtigkeit in Thüringen

Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im 5. Thüringer Landtag

Das Versprechen von Bildungschancen und sozialem Aufstieg, unabhängig von der sozialen Herkunft, und damit das Versprechen von sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit löst unsere Gesellschaft noch immer nicht ein. Zahlreiche Studien belegen, dass soziale Mobilität in der Bundesrepublik weniger von Talent, Leistungsbereitschaft oder Eigeninitiative abhängig ist, als vielmehr von der sozialen Herkunft.

So zeigt eine Studie der Bertelsmann Stiftung ("Soziale Gerechtigkeit in der OECD - Wo steht Deutschland?"), dass soziale Gerechtigkeit im europäischen Vergleich in der Bundesrepublik gerade einmal mittelmäßig entwickelt ist. Insbesondere bei der Armutsvermeidung, beim Bildungszugang und der Arbeitsmarktinklusion erreicht Deutschland mäßige bis schlechte Ergebnisse. Die Ergebnisse dieser Studie wurden zuletzt durch die Forschungsergebnisse des Wissenschaftszentrums Berlin ("Kaum Bewegung, viel Ungleichheit. Eine Studie zu sozialem Auf- und Abstieg in Deutschland") bestätigt. Der Autor der Studie, Dr. Reinhard Pollak, stellt darin fest, dass "Deutschland im internationalen Vergleich eine sehr geringe soziale Mobilität aufweist".