Zuverlässigkeit des Schulträgers "Vereinigung Waldorfpädagogik Weimar e. V." - Teil I und II

Gewalt an Frauen

Nach einem MDR-Bericht vom 22. Februar 2021 wurde vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport von einer "besorgniserregenden Entwicklung" an der Freien Waldorfschule in Weimar gesprochen. Es dränge sich einem Ministeriumssprecher zufolge "mehr und mehr der Eindruck auf, als wäre der Verein an einer Lösung, die dem Schulgesetz entspricht, immer weniger interessiert. An den Grundanforderungen des Schulgesetzes aber führt auch für freie Schulen kein Weg vorbei."

Ausgangspunkt für diese Feststellung waren und sind Gewalt und Gewaltvorwürfe gegenüber Lehrern und Lehrerinnen, deren Aufarbeitung betroffene Schüler und Schülerinnen, Erziehungsberechtigte sowie Vereinsmitglieder seit mehreren Jahren im Wesentlichen ergebnislos fordern. Das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und das Staatliche Schulamt Mittelthüringen haben die Schule zuletzt bis zum 9. April 2021 im Rahmen einer schulaufsichtlichen Prüfung aufgefordert, ein geeignetes Konzept zur Eltern- und Schüler-/Schülerinnenmitbestimmung und ein mit Eltern- und Schüler-/Schülerinnenvertreter nachweislich abgestimmtes Gewaltpräventionskonzept vorzulegen sowie einen Konstituierungstermin für die Eltern-Schüler-Lehrer-Konferenz der Schule zu benennen. Der Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport hat sich mit der Situation in seiner Februarsitzung befasst.

So bestehen Zweifel, ob und in welchem Umfang die Schule verantwortlich geführt wird, wie die interne Begleitung und Kontrolle der Aufarbeitung der bekannt gewordenen Gewaltvorfälle beziehungsweise -vorwürfe sowie Maßnahmen zur Prävention gewährleistet werden und ob angesichts des Umgangs mit Konfliktsituationen - gerade in Problemfällen - alle Schüler und Schülerinnen zum angestrebten oder möglichen Abschluss geführt werden können.