Zur Antwort der Landesregierung auf ihre Anfrage zur Zukunft des Erprobungsmodells „Weiterentwicklung der Thüringer Grundschule“ erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:
„Die Zukunft der Erprobungsmodelle zur Weiterentwicklung der Thüringer Grundschule, welche derzeit in 21 Landkreisen etabliert sind, ist leider immer noch unklar. Die Erprobungsmodelle werden im Sommer 2012 voraussichtlich enden – doch in welche Richtung sich die Grundschulen danach entwickeln werden, wer Träger der Horte sein wird und wie die Grundschulen konsequent zu attraktiven Ganztagsschulen ausgebaut werden können, ist weiterhin völlig unklar. Angesichts der vielen offenen Fragen und der zunehmenden Verunsicherung der Erzieherinnen und Erzieher sowie der Eltern und der Kinder braucht es dringend transparente Entscheidungen im Bildungsministerium.“
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sieht zunehmend kritisch, dass es immer noch keine aussagefähigen Angaben zur Beschäftigungssituation des in den Horten zusätzlich eingesetzten Personals gibt. „Aus den Landkreisen und Städten hören wir immer wieder, dass es arge Probleme gibt, entsprechendes Personal für die Grundschulhorte zu finden und dass die Betreuungsschlüssel im Nachmittagsbereich teilweise extrem hoch sind“, gibt Rothe-Beinlich zu bedenken. „Angesichts der unattraktiven halben Stellen und gleichzeitig deutlich besserer Beschäftigungsbedingungen in den Kitas ist das kein Wunder. Aber auch hier sieht die Landesregierung keinen wirklichen Handlungsbedarf“, konstatiert die Grünenpolitikerin die derzeitige Situation an den Grundschulhorten.
„Wir meinen, es braucht jetzt von Bildungsminister Christoph Matschie klare Ansagen und ein eindeutiges Signal für den konsequenten Ausbau von landesweiten flächendeckenden Ganztagsschulangeboten mit kreativen Konzepten und Schulprogrammen. Qualität in den Ganztagsschulen braucht die richtigen Rahmenbedingungen und daher bessere Beschäftigungsmöglichkeiten in den Horten. Da jedoch keinerlei entsprechende Prioritätensetzung im TMBWK erkennbar ist, wird sich wohl weiterhin nichts ändern. Das, was Christoph Matschie derzeit verfolgt, ist jedenfalls keine vorausschauende Bildungspolitik“, schließt die bündnisgrüne Bildungspolitikerin.
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