Vorsorgende Personalpolitik im Schulbereich endlich auf den Weg bringen

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Anlässlich der heutigen Pressekonferenz von Bildungsminister Christoph Matschie zu den nächsten Schwerpunkten der Schulpolitik in Thüringen, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, bildungspolitische Sprecherin der Thüringer Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Grundsätzlich begrüßen wir die Ankündigung von Bildungsminister Matschie, endlich auch über ein LehrerInnenleitbild für Thüringen zu diskutieren. Allerdings erhoffen wir uns dazu einen breit getragenen Dialog mit allen Beteiligten. Wir wünschen uns, dass dabei sowohl die Kritik der Eltern- und LehrerInnenverbände zum Beispiel am Unterrichtsausfall, sowie an der hohen Arbeitsbelastung der Lehrkräfte und dem hohen Krankenstand aufgenommen werden. Weiterhin müssen Bezüge zu den aktuellen pädagogischen Entwicklungen im Schulbereich, wie Inklusion, Ausbau des Ganztagsschulsystems und Stärkung der Schulautonomie hergestellt werden. Zudem fordern wir, dass dieses neue Leitbild zeitnah erarbeitet und dem Landtag vorgelegt wird und nicht, wie so viele andere Projekte aus dem Bildungsbereich, dem Koalitionsstreit zum Opfer fällt und auf die lange Bank geschoben oder vor die Wand gefahren wird“, so die bündnisgrüne Bildungspolitikerin Rothe-Beinlich. Es helfe auch nichts, sich über virtuelle gute Statistiken der LehrerInnen-SchülerInnen-Relationen zu freuen. Die Realität sehe leider anders aus. „Wir hoffen, nun schnell Ergebnisse aus den gemeinsamen Gesprächen mit den Gewerkschaften und LehrerInnenverbänden diskutieren zu können, um eine wirklich vorsorgende Personalpolitik im Schulbereich – wie wir sie seit langem einfordern – einzuleiten. Für Thüringen fehlt bisher ein langfristig tragfähiges Personalkonzept für die zukünftige Aufstellung des Bildungsbereichs. Das ist aus unserer Sicht fatal. Mangelverwaltung aufgrund knapper Kassen kann jedenfalls nicht die Lösung sein. Die Ankündigung von Minister Matschie, im Jahr 2012 nun 380 neue Stellen im Lehrkräftebereich zu schaffen, ist ein erster Schritt, reicht aber mit Blick auf die nächsten Jahre bei weitem nicht aus. Der Run auf die LehramtsabsolventInnen gewinnt in den nächsten Jahren in allen Bundesländen rasant an Tempo“, gibt Rothe-Beinlich weiterhin zu bedenken. Auch bei der Schulsozialarbeit zeige sich wieder einmal, dass die CDU offensichtlich einen Heidenspaß daran hat, das von SPD-Seite angekündigte Landesprogramm für Schulsozialarbeit zu blockieren. 90 SchulsozialarbeiterInnen für 240.000 SchülerInnen seien viel zu wenig. „Es braucht endlich die selbstverständliche Kooperation von gut ausgebildeten Lehrkräften mit Kinder- und Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, schulpsychologischer Beratung, kultureller Bildung sowie ergänzenden Erziehungsangeboten“, so die Grünenpolitikerin. „Bei der Schulsozialarbeit zeigt sich exemplarisch, dass die CDU ihrem Koalitionspartner mit Freude das Leben so schwer wie möglich macht, mit der Folge, dass wichtige bildungspolitische Projekte – wenn überhaupt – nur schleppend anlaufen“, schließt Rothe-Beinlich.