Angesichts der Forderung von Thüringens CDU-Generalsekretär Dr. Mario Voigt, die Hochschulstrukturen im Freistaat auf den Prüfstand zu stellen und über Fusionen und Zusammenlegungen von Fächerstandorten nachzudenken, erklärt Astrid Rothe-Beinlich, hochschulpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„Die Idee ist nicht neu – die Junge Union hat sie bereits vergangenen November postuliert und ist auch damals damit in der politischen Debatte gescheitert. Wichtiger für die Thüringer Hochschullandschaft ist zunächst eine ausreichende, zuverlässige und transparente Finanzierung. Uns ist noch gut in Erinnerung, wie im vorigen Jahr den Hochschulen 40 Millionen Euro weggenommen wurden, damit der Landeshaushalt konsolidiert werden konnte“, erläutert Astrid Rothe-Beinlich.
Die hochschulpolitische Sprecherin mahnt an: „Strukturveränderungen sind auch in Thüringen notwendig, allerdings unter der Prämisse, dass die Qualität von Forschung und Lehre insgesamt besser wird. Angesichts der Zielsetzung dieser Landesregierung ‚Bildungsland Nr. 1‘ zu werden, müssen Strukturveränderungen immer vom Ende her gedacht werden.“
„Die Forderung von Mario Voigt über eine Zusammenlegung der Pädagogikstandorte Erfurt und Jena hilft auch nicht weiter, denn es braucht keine Einzelmaßnahmen sondern ein Gesamtkonzept für die Thüringer Hochschulen. Hier ist die Landesregierung in der Pflicht, einen Landeshochschulentwicklungsplan vorzulegen, der sowohl die Hochschulautonomie sichert, allerdings auch das richtige Maß an parlamentarischer Kontrolle und Beteiligung garantiert – beispielsweise über Ziel- und Leistungsvereinbarungen“, sagt die bündnisgrüne Bildungspolitikerin.
Die bündnisgrüne Landtagsfraktion weist in diesem Zusammenhang nochmals darauf hin, dass sie weiterhin die Forderung nach Studiengebühren ablehnt, zumal diese mittlerweile in fast allen Bundesländern (wieder) abgeschafft worden sind oder werden – so derzeit in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen.
„Kritisch sehen wir insbesondere, dass der Freistaat immer noch Langzeitstudiengebühren erhebt. Diese treffen bekanntlich vor allem sozial schwächere Studierende, junge Eltern oder vielseitig Engagierte. Diese Gebühren führen eher zu Studienabbrüchen als zu Abschlüssen. Wir wollen die Langzeitstudiengebühren daher abschaffen“, so Rothe-Beinlich abschließend.
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